Möglicherweise konnte Liu Xia Ehemann über Auszeichnung informieren.
Der für den Friedensnobelpreis ausgewählte chinesische Dissident Liu Xiaobo hat sich offenbar im Gefängnis mit seiner Ehefrau getroffen. Das Treffen im Gefängnis Jinzhou in der nordostchinesischen Provinz Liaoning habe am Sonntagnachmittag stattgefunden. Möglicherweise konnte Liu Xia dabei ihren Ehemann über die Auszeichnung informieren.
Begleitung von Polizisten
Am Freitagabend hatte Liu Xia der Nachrichtenagentur AFP am Telefon gesagt, sich in Begleitung von Polizisten zu befinden, die sie nach Liaoning bringen würden. Anschließend war die Frau des Dissidenten nicht mehr erreichbar, Menschenrechtler äußerten sich besorgt über ihre Sicherheit.
Das Nobel-Komitee hatte am Freitag erklärt, dass Liu Xiaobo den diesjährigen Friedensnobelpreis für seinen "langen und gewaltlosen Kampf" für die Menschenrechte in China erhalten werde. Der 54-Jährige war Weihnachten 2009 zu elf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Unter anderem wurden ihm das Verfassen und die Verbreitung der sogenannten Charta 08 vorgeworfen, eines Aufrufs zu umfassenden politischen Reformen in China.