Estibaliz C. sitzt nach ihrer Verhaftung in Triest im Gefängnis.
Die am Freitag in Udine verhaftete Wiener Eissalonbesitzerin Goidsargi Estibaliz C., die den Mord an ihrem Ex-Mann und ihrem oberösterreichischen Freund gestanden hat, hat die Nacht im Gefängnis der Stadt Triest verbracht, in das sie nach ihrer Festnahme überführt wurde. Bis Sonntag muss sie vom Präsidenten des Schwurgerichts von Triest vernommen werden, der über die Auslieferung der Spanierin an Österreich entscheiden muss.
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Die 32-jährige Estibaliz „Esti“ C. auf dem offiziellen Polizeifoto nach ihrer Verhaftung.
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Die Polizeizentrale von Udine:...
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...Hier wurde "Esti" C. verhört.
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Polizeichef Massimiliano Ortolan bei einer Pressekonferenz in Udine.
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Polizeichef Massimiliano Ortolan bei einer Pressekonferenz in Udine.
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Die 32-jährige Estibaliz „Esti“ C. wurde nach einem Zeugenhinweis gefasst.
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Estibaliz C. hatte ihren Pass bei sich, dadurch konnten sie die Beamten sofort identifizieren
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Die Eis-Baronin habe bei ihrer Verhaftung keinen Widerstand geleistet, berichtete die Polizei in Udine
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Eis-Vertreter Manfred H. wurde erschossen und einbetoniert.
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Unter der "Schleckeria" waren die Leichen versteckt.
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Hier wurden die einbetonierten Leichenteile gefunden.
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Hinter diesem Gerümpel stießen Arbeiter auf das Betongrab.
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Die Tür zum Betongrab wurde versiegelt.
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Alle Leichenteile wurden in die Gerichtsmedizin gebracht.
Ex-Freund im Bett getötet, Ex-Mann von hinten erschossen
Die im zweiten Monat schwangere 32-Jährige berichtete der Polizei in Udine mehrere Details zum Doppelmord. Den deutschen Ex-Mann habe sie 2008 erschossen, während er am Computer saß und ihr den Rücken kehrte. Ihr Ex-Freund, den vermissten Oberösterreicher Manfred H., habe sie im vergangenen November getötet, während er im Bett lag. Sie habe mit einer elektrischen Säge die Leichen zerstückelt und sie in ihrem Kellerabteil in der Oswaldgasse in Wien einbetoniert. Sie sei von den beiden Männer physisch und psychisch schwer misshandelt worden, rechtfertigte sich die in Mexiko geborene Frau.
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Es gab kein Entkommen. Freitag, 7.30 Uhr, im Stadtzentrum von Udine: Die Spezialtruppe der „Squadra volante“, die mobile Einsatzgruppe der italienischen Polizei, betritt mit zwei Beamten eine kleine Wohnung in einer Siedlung nahe des Bahnhofs. Zugriff! Die „Eis-Baronin“ und mutmaßliche Doppelmörderin Estibaliz C. (Spitzname: „Esti“) ist verhaftet. „Sie hat keinen Widerstand geleistet. Wir haben sie anhand ihres Passes identifiziert“, sagt Polizeichef Massimiliano Ortolan zu ÖSTERREICH.
Zwei Nächte schlief sie bei Ivan – dann verriet er sie
Den entscheidenden Hinweis gibt Wohnungsbesitzer Ivan (33), ein arbeitsloser Straßenmusiker, der „Esti“ am Bahnhof kennenlernt und sie zwei Nächste bei ihm wohnen lässt. „Die beiden haben sich am Mittwoch am Bahnhof kennengelernt. Ivan spielte mit seiner Gitarre, sie lief verwirrt durch die Gegend“, verrät „Commissario“ Ortolan. Donnerstagabend surft die „Eis-Baronin“ im Internet und erfährt, dass sie EU-weit gesucht wird. Auch Ivan ist informiert. Freitag um 7 Uhr ruft er dann „113“, die Nummer der Polizei.
Bis dahin ist die 32-jährige Spanierin, die fließend Italienisch spricht, schon drei Tage auf der Flucht. Mit der Wiener Polizei spielte sie 69 Stunden lang „Katz und Maus“, verwischte gekonnt alle Spuren.
Montagabend: Im Keller unter dem Eissalon „Schleckeria“ von „Esti“ in der Oswaldgasse 1 in Wien-Meidling werden Leichenteile gefunden. Estibaliz C. bleibt cool, ergreift erst am Dienstag um 10 Uhr die Flucht. Sie rast zum Flughafen, verabschiedet sich von ihrem Freund Roland R.
Stundenlange Flucht per Taxi in Richtung Udine
Um 17 Uhr steigt sie in Wien-Erdberg ins Taxi von Mustafa Senel. Kurz vor Mitternacht die Ankunft in Cavazzo nahe Udine. Estibaliz C. checkt im Zweistern-Hotel „Gabriella“ auf Zimmer 102 ein – aber nur für eine Nacht. Hotelchefin Hilary Molin sagt zu ÖSTERREICH: „Sie hat nicht nervös gewirkt, war freundlich. Ihr Italienisch war sehr gut.“
Mittwoch: Taxler Mustafa Senel erkennt „Estis“ Gesicht in der Zeitung und geht zur Polizei – sofort wird eine EU-weite Fahndung eingeleitet. Ohne Frühstück checkt die „Eis-Baronin“ aus dem Hotel aus, zahlt in bar. Sie muss weiter. Mit Zug oder Bus fährt sie nach Udine, doch die Polizei ist ihr dicht auf den Fersen. Nur Stunden später filzen die Beamten das kleine Hotel in Cavazza. Doch keine Spur!
In Udine irrt die „Eis-Baronin“ einsam am Bahnhof umher. Sie hat kaum Geld, nur ein paar Habseligkeiten, weint. Da lernt sie Ivan kennen, den Mann mit der Gitarre. Er will ihr helfen, nimmt sie mit in seine Wohnung. Doch die Carabiniere sind ihr näher gerückt und checken alle Hotels in Udine. Dann kommt der Anruf: „Die Gesuchte liegt bei mir im Bett.“
Wenig später klicken die Handschellen.
Freitag um 17 Uhr der Knalleffekt: Die „Eis-Baronin“ gesteht, ihren Geliebten und ihren Ex-Mann ermordet und zerstückelt zu haben. Und: Sie ist im zweiten Monat schwanger. Um 17.30 Uhr wird sie ins Frauengefängnis nach Triest überstellt, wartet auf Auslieferung.(rad, prj, kiu)