Friedensnobelpreisträger spricht sich für für klaren Generationswechsel aus.
Der ägyptische Friedensnobelpreisträger Mohamed ElBaradei hat sich nach dem Sturz des 82-jährigen Präsidenten Hosni Mubarak für einen klaren Generationswechsel an der Spitze seines Heimatlandes ausgesprochen. "Ich hoffe, dass der Präsident zwischen 40 und Anfang 50 sein wird", sagte der frühere Chef der in Wien ansässigen Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO bzw. IAEA) in einem am Montag verbreiteten Interview des Fernsehsenders Al-Jazeera.
"Ich werde mich natürlich nicht selbst als Präsident der Republik nominieren", fügte der 68-Jährige hinzu. "Ich habe kein Bedürfnis, Präsident zu sein." Es gehe ihm ausschließlich darum zu erleben, dass seinem Land den Übergang zur Demokratie gelinge.
Mit seinen Äußerungen schien ElBaradei sich gleichwohl für den Fall, dass andere ihn zu einer Kandidatur drängen sollten, selbst nicht völlig aus dem Spiel zu nehmen. Viele Anhänger würden ihn gerne als Präsidenten sehen. Doch auch wenn er während des Volksaufstands gegen Mubaraks Regime zeitweise als Sprachrohr der Opposition fungierte, so werfen ihm Kritiker doch vor, zu lange im Ausland gelebt zu haben. Seit dem kürzlichen Rücktritt Mubaraks nach Massenprotesten wird Ägypten von einem Militärrat geführt.