Belgien

Elf Tote bei Flugzeugabsturz in Belgien

19.10.2013

Geburtstag-Flug unter Fallschirmspringern: Maschine verunglückte kurz nach Start.

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© AFP
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Beim Absturz eines Kleinflugzeugs in Belgien sind am Samstag zehn Fallschirmspringer und der Pilot ums Leben gekommen. Die Opfer seien zwischen 21 und 40 Jahre alt, teilte Innenministerin Joelle Milquet am Abend mit. Der Flug sei Teil einer Geburtstagsfeier gewesen. Keiner der Insassen habe überlebt. Das Flugzeug war am Nachmittag bei Fernelmont nahe Namur 60 Kilometer südöstlich von Brüssel auf ein Feld gestürzt. Die genaue Ursache war zunächst unklar.

Tragfläche brach ab
Offiziellen Angaben zufolge startete die Maschine vom Typ Pilatus auf dem Flugplatz in Temploux nahe der Stadt Namur und stürzte auf einem Feld ab. Die Absturzstelle lag demnach rund 250 Meter von Wohnhäusern der Ortschaft Marchovelette entfernt. Das Unglück ereignete sich gegen 16.00 Uhr bei mildem Wetter. Als die Feuerwehr eintraf, stand das zweimotorige Flugzeug in Flammen, wie der Feuerwehrchef von Namur, Michel Doumont, sagte.

Mehrere Augenzeugen berichteten, das Flugzeug habe während des Flugs eine Tragfläche verloren. "Ich habe ein Flugzeug gesehen, das mitten im Flug seinen rechten Flügel verlor und abstürzte", sagte ein Anrainer auf einer Internetseite. Ein anderer berichtete, das Flugzeug sei über sein Haus hinweggeflogen, Teile seien heruntergefallen. "Dann sank die Nase des Flugzeugs und es stürzte 200 Meter weiter ab."

Der Nachbar Benoit Pierson sagte dem Sender RTL-TVI, er sei sofort zur Absturzstelle gerannt. Einer der Insassen sei noch am Leben gewesen. Dann habe er schnell weggehen müssen, weil das Flugzeug in Flammen aufgegangen sei. Einige Insassen seien zuvor noch hinausgesprungen, aber bei der Landung auf dem Feld gestorben, berichtete der Augenzeuge. Es seien drei geöffnete Fallschirme gefunden worden, drei der Insassen hätten demnach offenbar noch versucht, sich mit einem Sprung zu retten, berichtete der Bürgermeister von Fernelmont, Jean-Claude Nihoul.

König besuchte Unglücksort
Der belgische König Philippe eilte zum Absturzort. Am Flughafen Temploux traf er Angehörige der Verunglückten. Psychologen bemühten sich um eine erste Betreuung der geschockten Familien. Mehrere der Opfer sind Innenministerin Milquet zufolge Eltern kleiner Kinder.

Ministerpräsident di Rupo drückte den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus und sprach von einer "Katastrophe von nationalem Ausmaß". Er begab sich ebenfalls zum Unglücksort.

Nicolas Hormans, ein Ausbilder für Fallschirmspringer in Temploux, sagte dem Sender RTL-TVI, wenn das Flugzeug ins Trudeln geraten sei, sei ein früherer Sprung aus dem Flugzeug nicht möglich gewesen. Im Flugzeug hätten ausgebildete Fallschirmspringer gesessen. In Temploux absolvieren seit Jahrzehnten Amateure aus ganz Belgien Sprünge. Für Neulinge gibt es Tandemsprünge und sogenannte Taufen.

Früherer Unglücksfall
Im Jahr 2002 war in der Nähe von Temploux ebenfalls ein Pilatus-Flugzeug abgestürzt. Damals kam eine 21-jährige US-Bürgerin ums Leben, zehn weitere Menschen wurden verletzt. Die Insassen hatten ebenfalls Fallschirmsprünge machen wollen. Um ein Haar wäre das Flugzeug auf die Terrasse der Cafeteria des Flugplatzes gestürzt.

 

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