Nach drei Jahren
Entspannter Fidel Castro ist wieder da
13.07.2010
Der 83-Jährige scheint entspannt und bei guter gesundheitlicher Verfassung. Einzig seine Stimme klingt etwas zittrig. Eine Gruppe von Dissidenten verließ das Land.
Fidel Castro ist wieder da: Zum ersten Mal seit drei Jahren hat sich der kubanische Ex-Präsident im Staatsfernsehen gezeigt. Eine Stunde lang sprach der 83-Jährige in der Sendung "Runder Tisch" unter anderem über das iranische Atomprogramm. Der entspannt wirkende Castro präsentierte sich in einem blauen Trainingsanzug mit kariertem Hemd. Seine Stimme klang jedoch etwas zittrig.
Zuletzt hatte sich Castro im Jahr 2007 in der gleichen Sendung präsentiert, und bei dieser Gelegenheit seine Darmkrankheit öffentlich gemacht. Aus dem Jahr 2009 gibt es eine Video-Aufzeichnung des "Maximo Líder" bei einem Treffen mit venezolanischen Studenten.
Stabile gesundheitliche Verfassung
Erst am Wochenende hatte sich
Castro nach langer Zeit wieder in der Öffentlichkeit gezeigt und ein
Wissenschaftsinstitut in Havanna besucht. Fotos zeigten ihn mager, aber in
offenbar stabiler gesundheitlicher Verfassung.
Castro hatte sich vor vier Jahren nach einer schweren Operation aus der Politik zurückgezogen und die Regierungsgeschäfte an seinen Bruder Raúl übergeben. Seither meldet er sich meist in schriftlichen Kommentaren zu Wort und zeigt sich kaum in der Öffentlichkeit.
Freigelassene Dissidenten nach Spanien
Nach der
Freilassungs-Ankündigung für 52 politische Gefangene in Kuba hat unterdessen
eine erste Gruppe von sieben Dissidenten das Land verlassen. Die Männer
wurden von der Polizei an den Flughafen der kubanischen Hauptstadt geleitet.
Dort trafen sie demnach mit ihren Angehörigen zusammen, mit denen die
gemeinsam in Richtung Madrid abflogen.
Nach Verhandlungen mit Spanien und der katholischen Kirche hatte die kubanische Führung vergangene Woche überraschend angekündigt, 52 politische Häftlinge freizulassen. Sie gehören zu einer Gruppe von insgesamt 75 Regierungsgegnern, die im März 2003 festgenommen und zu Haftstrafen zwischen sechs und 28 Jahren verurteilt worden waren.