Trotz Abkommen, liefern sich beide Seiten weiterhin erbitterte Kämpfe.
Wenige Stunden vor Beginn der vereinbarten Waffenruhe haben sich die Kämpfe in der Ostukraine nochmals verschärft. Der Verkehrsknotenpunkt Debalzewe (Debalzewo) stehe unter Dauerbeschuss der pro-russischen Rebellen, teilte die Kiew-treue Polizei in der belagerten Stadt am Samstag mit.
"Die Rebellen zerstören Debalzewe", schrieb Polizeichef Wjatscheslaw Abroskin im Online-Netzwerk Facebook. Wohngebiete und Verwaltungsgebäude stünden unter Dauerbeschuss der feindlichen Artillerie. Auch das Polizeirevier sei von einer Rakete getroffen worden.
In den vergangenen 24 Stunden habe es rund 120 Angriffe der prorussischen Rebellen gegeben, sagte Militärsprecher Anatoli Stelmach am Samstag in Kiew. "Es gab keine Kampfpause, vielmehr greifen die Rebellen weiterhin Debalzewe an", sagte er im Fernsehen.
Poroschenko droht mit Kriegsrecht
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat bei einem Scheitern der geplanten Waffenruhe im Konfliktgebiet Donbass erneut mit der Einführung des Kriegsrechts im ganzen Land gedroht. "Wenn es keinen Frieden gibt, müssen wir die sehr schwere, aber notwendige Entscheidung treffen", bekräftigte Poroschenko am Samstag in Kiew der Agentur Interfax zufolge.
Diesem Schritt müsste zunächst das Parlament zustimmen. Beobachter warnen vor einer Eskalation der Gewalt und einem möglichen Staatsbankrott, würde es dazu kommen.
Die allgemeine Waffenruhe soll laut Vereinbarung am Sonntag 00.00 Uhr (Samstag 23.00 Uhr MEZ) in Kraft treten. Der prorussische Separatistenführer Alexander Sachartschenko sagte in Donezk, er habe die Feuerpause angeordnet - mit Ausnahme des Verkehrsknotenpunktes Debalzewe (Debalzewo). Dort sollen Tausende ukrainische Soldaten von den Aufständischen eingekreist sein, was die Führung in Kiew zurückweist. Sachartschenko sagte, er habe angewiesen, bei Debalzewe niemanden entkommen zu lassen.