Jahrhundert-Katastrophe
Wieder Explosion in AKW
12.03.2011
Erdbeben mit Stärke 9,0 verwüstet Japan. Nun droht der atomare Super-GAU.
ÖSTERREICH-Reporter Herbert Bauernebel liefert Ihnen die aktuellsten News und Berichte aus Japan.
2.000 Leichen werden an der Küste nördlich von Sendai an Land getrieben, ein Nachbeben in der Stärke des Haiti-Horrors lässt den Flughafen von Tokio erzittern, neuerliche Tsunami-Warnung – an die News über Erdbeben und Flut haben sich die Japaner bereits gewöhnt.
Doch die Angst vor dem atomaren Super-GAU reißt auch die Bewohner der Hauptstadt aus ihrer Gelassenheit. Die Schreckensmeldungen werden praktisch stündlich schlimmer.
Schäden und Explosionen
Die Regierung räumt erstmals Schäden an der Reaktorschutzhülle im havarierten Atomkraftwerk Fukushima 1 ein. Damit könnten erhebliche Mengen Radioaktivität entweichen, so Regierungssrepcher Yukio Edano. Kurze Zeit später berichteten Medien unter Berufung auf die Behörden, dass es in dem Reaktor eine Explosion gegeben habe. Bereits weniger als 24 Stunden zuvor gab es eine Wasserstoff-Explosion im Reaktor 3. Dichter Rauch ist zu sehen. Die Lage der dort beschäftigten AKW-Arbeiter und Soldaten wird immer unerträglicher. Mindestens elf wurden bei den Explosionen verletzt.
Kernschmelze hat eingesetzt
Die Beschädigung sei am Kondensationsbecken festgestellt worden, sagte Edano. In der Umgebung des AKW wurde eine erhöhte Radioaktivität gemessen. Eine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit besteht laut TV-Sender NHK aber nicht. Der AKW-Betreiber Tepco hatte zuvor eingeräumt, dass in den Reaktoren die Kernschmelze eingesetzt haben dürfte.
Leck
Techniker hatten zuvor versucht, zur Kühlung der Brennstäbe Meerwasser in den zweiten Reaktorblock einzuspeisen, doch stieg der Wasserspiegel nicht an. "Offensichtlich handelt es sich um ein Leck", sagte er Wiener Atomexperte Mario Villa im ORF-Fernsehen. Daher lagen die Brennstäbe frei und es drohte eine Kernschmelze. Auch in den Reaktoren 1 und 3, deren Gebäude in den vergangenen Tagen explodiert waren, kämpften die Experten mit der Zuleitung von Meerwasser gegen die Kernschmelze. Diese könnte zu einem nicht kontrollierbaren Atomunfall mit massiver Freisetzung von radioaktiver Strahlung führen.
Angst bei Fukushima 2
Probleme mit der Kühlung gibt es auch im rund zwölf Kilometer entfernten Atomkraftwerk Fukushima 2. Dort arbeiten Experten an der Wiederherstellung der Kühlung von zwei Reaktoren. Zudem hatte im AKW Tokai am Sonntag (MEZ) eine Pumpe für das Kühlsystem versagt.
Wind dreht
Unterdessen hatte der Wind in Richtung der japanischen Metropole Tokio gedreht. Das Einzugsgebiet der Hauptstadt umfasst 40 Millionen Menschen, die innerhalb weniger Stunden einer gewaltigen radioaktiven Wolke ausgesetzt sein könnten. Die Angst in der Hauptstadt steigt. Die Supermärkte werden leergekauft. Besonders gefragt: Lebensmittel, Benzin und Batterien.
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00:30 Uhr: Japanische Medien berichten, dass in der Umgebung des AKW Fukushima erhöte Radioaktivität gemessen wurde. Eine Gefahr für die menschliche Gesundheit bestehe aber nicht.
00:07 Uhr: Im zweiten Reaktorblock der japanischen Atomanlage Fukushima 1 ist eine Explosion zu hören gewesen.
23:59 Uhr: Ein Teil des Schutzmantels eines Atomreaktors der Anlage Fukushima 1 ist beschädigt worden. Regierungssprecher Yukio Edano sagte am Dienstag in der Früh, es scheine Schäden am unteren Teil des Schutzmantels von Reaktorblock 2 zu geben. Damit könnten erhebliche Mengen Radioaktivität entweichen.
23:40 Uhr: Umweltminister Niki Berlakovich (V) hat die angekündigte Schließung des in die Jahre gekommenen bayerischen Atomkraftwerks Isar 1 begrüßt. Es handle sich um einen "Sieg der Vernunft" und einen "Sieg für die Menschen - in Österreich, in Bayern und für alle, die sich gegen die Atomkraft einsetzen."
23:05 Uhr: Die japanische Atomaufsichtsbehörde bestätigt, dass radioaktiv verseuchtes Wasser aus dem Kraftwerk Fukushima 1 wieder ins Meer geleitet wird.
22:44 Uhr: Der japanische Ministerpräsident Naoto Kan hat persönlich die Leitung des Einsatzes zur Bewältigung der Reaktorkrise übernommen. Kan sagte am Dienstag (Ortszeit) in Tokio, die Regierung bilde mit der AKW-Betreibergesellschaft Tepco einen gemeinsamen Krisenstab.
21:47 Uhr: Ein Erdbeben der Stärke 4,1 erschüttert Tokio, berichtet der TV-Sender NHK. Tsunami-Gefahr bestand keine.
20:50 Uhr: Laut BILD versucht Tokyo Electric wieder, Meerwasser in den Unglücksreaktor 2 zu pumpen.
20:28 Uhr: Mit Mahnwachen haben am Montagabend in ganz Deutschland mehr als 110.000 Menschen für den Ausstieg aus der Atomenergie demonstriert.
20:17 Uhr: Das schwere Erdbeben in Japan könnte der Ratingagentur Moody's zufolge das Vertrauen der Anleger in die Finanzkraft des Landes schwinden lassen. Japan sei gegenwärtig weiterhin in der Lage, seine Schulden zu einem "außergewöhnlich niedrigen Preis" zu finanzieren, stellte die US-Agentur am Montag fest. Jedoch könnten Investoren irgendwann höhere Zinsen für Staatsanleihen verlangen.
19:55 Uhr: Die japanische Regierung hat bei den USA offiziell um Hilfe für die Bewältigung des schweren Unfalls im Atomkraftwerk Fukushima 1 angesucht.
19:47 Uhr: Glaubt man den Informationen der IAEA hat in den zerstörten japanischen Reaktoren bisher keine Kernschmelze stattgefunden.
18:50 Uhr: Die Ölpreise sind am Montag in Folge der verheerenden Erdbebenkatastrophe in Japan gesunken. Im Nachmittagshandel verbilligte sich ein Barrel (159 Liter) Rohöl der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) um 87 Cent auf 100,29 US-Dollar (71,90 Euro). Beim Rohöl der Nordseesorte Brent kostete ein Fass 113,15 Dollar (81,12 Euro) und damit um 69 Cent weniger als am Freitag.
18:45 Uhr: IAEA-Chef Amano beruhigt seine Landsleute. Er halte es für unwahrscheinlich, dass sich in Japan ein zweites Tschernobyl ereignen könnte. Ob die Reaktoren im Atomkraftwerk Fukushima außer Kontrolle sind oder nicht, wollte Amano allerdings nicht kommentieren.
18:05 Uhr: Japan sucht um die Entsendung einer IAEO-Expertenmission an. Das gab Generalsekretär Yukiya Amano in Wien bekannt.
18:03 Uhr: Stromkunden in Japan müssen sich auf wochenlange Lieferprobleme und Abschaltungen einstellen. Die Rationierung in der Stromversorgung wird mindestens bis Ende April dauern.
17:52 Uhr: Ein peinlicher Fehler soll den bedrohlichen Atom-Alarm ausgelöst haben, berichtet zumindest die ARD. Ein Mitarbeiter des AKW Fukushima soll stundelnag nicht bemerkt haben, dass die Brennstäbe nach dem Erdbeben und dem Tsunami nicht mehr vom Kühlwasser eingeschlossen wurden.
17:47 Uhr: Die WHO sieht keine große Gesundheitsgefährdung durch Radioaktivität. "Von dem, was wir zur Zeit über die Höhe der radioaktiven Strahlung wissen, ist das Gesundheitsrisiko für Japan minimal", soWHO-Sprecher Gregory Hartl.
17:19 Uhr: In den Notunterkünften werden 230.000 Dosen Jod verteilt. Es handelt sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme. Jod kann helfen, nach einem Strahlenunfall vor Schilddrüsenkrebs zu schützen.
17:11 Uhr: Japan zieht eine erste Bilanz des Horror-Bebens: 72.945 Gebäude wurden zerstört oder dauerhaft unbenutzbar gemacht.
16:53 Uhr: Die USA haben den Hilfseinsatz in Japan wieder aufgenommen. Zunächst hatte die Marine den Einsatz gestoppt, weil einige Hubschrauber und Besatzungsmitglieder leichter Strahlung ausgesetzt waren.
16:36 Uhr: Die deutsche Bundesregierung setzt die beschlossene Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken in Deutschland für drei Monate aus, erklärt Bundeskanzlerin Angela Merkel.
16:28 Uhr: Die Brennstäbe im zweiten Reaktor des Atomkraftwerks Fukushima I ragen wieder in vollem Umfang aus dem Wasser heraus. Damit nimmt das akute Risiko einer bedrohlichen Kernschmelze weiter zu.
16:16 Uhr: Nach der Katastrophe in Japan sind die Getreidepreise an den Warenbörsen in Paris und Chicago gefallen. Japan ist die absolute Nummer eins der Maisimporteure und beim Weizen ebenfalls im Spitzenfeld.
16:04 Uhr: Der Wind über Japan hat sich gedreht. Nun könnte doch eine radioaktive Wolke über das Inland ziehen.
15:50 Uhr: Bei der zweiten Explosion im Atomkraftwerk Fukushima I sind sieben Arbeiter verletzt worden. Fünf von ihnen wurden verstrahlt.
15:45 Uhr: Die japanische Regierung hat eine Explosion in dem beschädigten Reaktor 2 des Atomkraftwerks Fukushima I als unwahrscheinlich bezeichnet.
15:40 Uhr: Anleger rund um die Welt verlieren das Vertrauen in die heikle Technik. AKW-Aktien brechen weltweit ein. Toshiba beispielsweise verlor 16 Prozent.
15:33 Uhr: Umweltminister Berlakovich bekommt von Deutschland, Spanien und Frankreich positive Resonanz auf seinen "Stresstests"-Vorschlag.
15:20 Uhr: Russland hält auch nach den atomaren Störfällen in Japan am geplanten Bau von mehr als 20 Atomkraftwerken im eigenen Land fest. Außerdem baut Russland unter anderem in Indien, China und im Iran Nuklearreaktoren.
15:07 Uhr: Geigerzähler sind in Österreich fast ausverkauft. In den vergangen Tagen wurden hunderte Geräte, mit denen man Radioaktivität messen kann, verkauft. Die billigsten Messgeräte kosten 300 Euro - viele Österreicher sind von Angst erfüllt.
14:55 Uhr: Die Brennstäbe in Block 2 im Atomkraftwerk Fukushima I waren zwischenzeitlich ohne Kühlwasser. Momentan beträgt der Wasserstand zumindest 2 Meter.
14:32 Uhr: Die Einsatzkräfte versuchen verzweifelt den Menschen zu helfen:
14:14 Uhr: Im japanischen Atomkraftwerk Fukushima I droht nach Angaben der Behörden eine Kernschmelze in drei Reaktoren. Im Reaktor 2 kam es möglicherweise schon zu einer partiellen Kernschmelze.
14:12 Uhr: Zwei Millionen Haushalte sind ohne Strom, 1,4 Millionen Menschen haben kein Fließwasser. Lebensmittel, Wasser und Decken seien auf dem Weg zu den Überlebenden. Weil die Laster wegen der Straßenschäden nur schlecht vorankommen, erwägt die Regierung die Einrichtung einer Luft- und Seebrücke.
14:02 Uhr: Helfer in den zerstörten Städten Japans sind erschüttert. "Es ist wie eine Szene aus der Hölle, ein absoluter Alptraum", sagte Patrick Fuller von Internationalem Roten Kreuz in der Stadt Otsuchi. Die Hochwasserwelle am Samstag hat den Ort mit einst 19.000 Einwohnern in ein Trümmerfeld verwandelt.
14:00 Uhr: Die neuesten Bilder der Katastrophe in Japan:
13:31 Uhr: Laut Berichten dürfte es im Reaktor 2 zu einer partiellen Kernschmelze gekommen sein.
13:20 Uhr: Die deutsche Kanzlerin Merkel will nun als Konsequenz aus der katastrophe in Japan die längeren Atomlaufzeiten aussetzen. Alle Informationen hier!
13:11 Uhr: Techniker haben in Fukushima Eins einen neuen Versuch zur Kühlung des Reaktorblocks 2 unternommen und bereits 30 Zentimeter Meerwasser eingeleitet.
13:04 Uhr: Japan hat die EU gebeten, bis auf weiteres keine Experten, keine Ausrüstung und keine Hilfsteams mehr ins Land zu schicken.Die Regierung in Tokio begründet dies mit der Schwierigkeit, die Helfer in das Katastrophengebiet zu bringen.
12:42 Uhr: Spezialisten der ABC-Abwehrschule des Bundesheeres werden am Montag und Dienstag Flüge der Austrian Airlines (AUA) nach Japan begleiten, um während des Landeanfluges in Tokio Strahlenmessungen durchzuführen.
12:20 Uhr: Die Brennstäbe in Reaktorblock 2 des Atomkraftwerks Fukushima Eins liegen nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo komplett trocken.
12:14 Uhr: Rückschlag beim Kühlversuch mit Meerwasser im Reaktor 2 des AKW Fukushima! Japanische Medien melden, der Wasserstand des Kühlwassers sei unter das Niveau der Brennstäbe gesunken. In den Stunden zuvor war versucht worden, den Reaktor mit Meerwasser zu kühlen, um eine Kernschmelze zu verhindern.
12:00 Uhr: Die schwedische Strahlensicherheitsbehörde rechnet damit, dass radioaktive Wolke aus Japan über den nordamerikanischen Kontinent in etwa zwei Wochen Europa erreichen wird.
11:45 Uhr: Die Schweizer Umwelt- und Energieministerin Doris Leuthard (CVP) hat am Montag die laufenden Verfahren bei den Rahmenbewilligungsgesuchen für neue Atomkraftwerke in der Schweiz sistiert.
11:32 Uhr: Auch in Europa setzt nun immer mehr die Debatte über Atomkraft ein. Der deutsche Außenminister Westerwelle kann sich vorstellen, die Verlängerung der Atomlaufzeiten in Deutschland auszusetzen. Die Sicherheit habe Vorrang vor Wirtschaftsinteressen.
11:27 Uhr: Die Wetterprognose der nächsten Tage verheißt für das Risiko einer radioaktiven Kontamination in Japan nichts Gutes: Der Wind soll auf Norden drehen und eine mögliche Strahlungswolke in Richtung große Städte transportieren, so die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Zusätzlich werden ab Dienstag starke Niederschläge erwartet, die Radioaktivität in Bodennähe bringen würden.
11:11 Uhr: Auch rund um Österreich gibt es erdbebengefährdete AKWs. Alle Informationen zu möglichen Gefahren hier!
10:55 Uhr: Ein zu einem Hilfseinsatz entsandter Flugzeugträger der US-Armee hat die Küste des Landes wegen erhöhter radioaktiver Strahlung am Kernkraftwerk Fukushima 1 wieder verlassen. Das Schiff und die Flugzeuge seien abgezogen worden, weil um den Meiler herum "ein niedriger Verschmutzungsgrad in der Luft" festgestellt worden ist.
10:46 Uhr: Wegen des schweren Erdbebens und des anschließenden Tsunamis sind mindestens sechs Häfen schwer beschädigt worden. Die nordöstlichen Häfen Hachinohe, Sendai, Ishinomaki und Onahama sind nach Angaben von Betreibern und Reedereien so stark verwüstet worden, dass sie für Monate, wenn nicht sogar Jahre außer Betrieb bleiben dürften.
10:37 Uhr: Im zweiten beschädigten Atomkraftwerk in Fukushima Zwei (Daini) arbeiten Experten weiter an der Wiederherstellung der Kühlung von zwei Reaktoren. Obwohl man sich darauf vorbereitet habe, hat man bisher bei keinem der vier Reaktoren Druck abgelassen.
10:30 Uhr: Sehen Sie das Video der heutigen Explosion in Fukushima!
10:21 Uhr: Die offiziell bestätigte Zahl der Toten und Vermissten nach dem Erdbeben und dem Tsunami in Japan ist auf 5.000 gestiegen . Lokale Behörden befürchten jedoch, dass die tatsächliche Opferzahl weit darüber liegt. Allein in der Präfektur Miyagi werden nach wie vor mehr als 10.000 Menschen vermisst.
10:12 Uhr: Im japanischen Fußball-Oberhaus wird es im März keine Spiele mehr geben. Die J-League sagte am Montag wegen der Erdbebenkatastrophe und deren Folgen alle Partien für diesen Monat ab.
9:57 Uhr: Auch auf den Philippinen steigt die Angst vor einer radioaktiven Wolke aus Japan. Angeheizt wurde die Panik durch eine SMS-Botschaft , die in Windeseile die Runde machte. Demnach sollte die Strahlung noch am Montag die Hauptstadt Manila erreichen. Die Sprecherin des Präsidenten Abigail Valte beruhigte die Menschen im Radio. Die SMS-Botschaft entbehre jeder Grundlage.
9:46 Uhr: So explodierte der Reaktor in Fukushima:
9:42 Uhr: Die Einleitung von Meerwasser hat eine Überhitzung des Reaktors 2 im Kernkraftwerk Fukushima Eins verhindert. Die Temperatur im Reaktor sei auf unter 100 Grad Celsius abgesunken.
9:35 Uhr: Der US-Flugzeugträger USS Ronald Reagan ist durch eine radioaktive Wolke gefahren, die von den japanischen Atomreaktoren ausgehen soll.
9:27 Uhr: Mittlerweile hat die internationale Erdbebenhilfe für Japan Fahrt aufgenommen. Mehrere Rettungsmannschaften befinden sich im Land .
9:10 Uhr: Die zweite Explosion im AKW Fukushima Eins hat das Gebäudes des 3. Reaktors zerstört. Der innerste Sicherheitsbehälter sei aber durch die Wasserstoffexplosion nicht beschädigt worden. Auch der Kontrollraum des dritten Reaktors in Fukushima sei noch benutzbar.
9:06 Uhr: Wie kam es in dem Horror-Reaktor zu dem Unfall? Alle Antworten finden Sie hier !
8:55 Uhr: Die Kühlung im Reaktor 2 des Kernkraftwerks Fukushima Eins ist ausgefallen, der Kühlwasserstand sinkt. Der Wasserstand liegt allerdings noch oberhalb der Brennstäbe.
8:22 Uhr: Das erneute Nachbeben hat am Montag den Bahnverkehr in Tokio zum Erliegen gebracht. Japan Rail, der größte Verkehrsbetrieb des Landes, stellte bis auf vier alle Stadtlinien ein. Und auch diese waren teilweise unterbrochen.
8:14 Uhr: Durch den erneuten Ausfall des Kühlsystems drohen die Brennstäbe zu überhitzen, es kann zu einer Kernschmelze kommen.
7:57 Uhr: Im Atomkraftwerk Fukushima 1 ist in einem weiteren Reaktor das Kühlsystem zusammengebrochen. Die Kühlung von Reaktor 2 funktioniert nicht mehr.
7:45 Uhr: An der Küste Japans sind am Montag etwa 2.000 Leichen entdeckt worden. Die Toten seien bei der Halbinsel Ojika in der Präfektur Miyagi im Nordosten Japans gefunden worden.
7:38 Uhr: Ein Nachbeben der Stärke 6,2 hat am Montag um kurz nach 10.00 Uhr Ortszeit die japanische Hauptstadt Tokio erschüttert.
7:30 Uhr: Nach einem heftigen Nachbeben mit anschließender neuer Tsunami-Warnung haben heute weitere Explosionen in einem Atomreaktor das Unglückskraftwerk in Fukushima erschüttert. Es handelte sich um eine Wasserstoffexplosion. Mehr Informationen hier !
Auf der nächsten Seite: Kampf gegen den Super-Gau!
Es ist ein dramatischer Wettlauf mit der Zeit. Japan droht jetzt endgültig der atomare Super-Gau: In Fukushima (das Kraftwerk sollte heuer abschaltet werden!) sind schon drei Reaktoren außer Kontrolle, können nicht mehr ausreichend gekühlt werden. Dazu: Auch die Kraftwerke Oginawa und Tokai sind nicht mehr sicher. Auch hier fiel die Kühlung aus. In zwei Reaktoren von Fukushima soll es bereits zur Kernschmelze gekommen sein (Regierung dementiert).
Fukushima Daiichi besteht aus insgesamt sechs Blöcken mit jeweils einem Reaktor. Die Reaktoren eins, zwei und drei sind offenbar außer Kontrolle. Der Druck steigt immer weiter. Fieberhaft wird versucht, durch das Öffnen von Ventilen den Druck zu verringern. Radioaktiver Dampf wird abgelassen, ist bereits in die Atmosphäre ausgetreten.
Neue Gefahr: Plutonium. In der gesamten Region 250 Kilometer nördlich der Hauptstadt Tokio (30 Millionen Einwohner) ist der atomare Notstand ausgerufen worden, im Umkreis von 20 Kilometern wird evakuiert. 600.000 Menschen sind in Notunterkünfte gebracht worden. Millionen sind auf der Flucht, leben in Angst. Die ganze Welt zittert mit, da derzeit niemand sagen kann, was passiert, sollten auch die Innenmäntel der Meiler in die Luft fliegen.Und: Die japanische Regierung mauert, gibt nicht zu, wie schlimm alles ist.
Besonders bedrohlich ist derzeit Reaktor 3 in Fukushima: In diesem Meiler wird neben Uran auch Plutonium verwendet: „Sollte es hier zum Super-GAU kommen“, sagt Greenpeace-Atom-Experte Niklas Schinerl „ist mit dem Allerschlimmsten zu rechnen“. Dann käme es nicht „nur“ wie in Tschernobyl zur Freisetzung von radioaktiver Strahlung, sondern auch von hochgiftigen und extrem strahlenden Stoffen wie Plutonium.
Außerdem ist der Reaktor 3 in Fukushima um zwei Drittel größer als Reaktor 1. Schon gestern schockten Insider mit der Nachricht: Auch in Tokio wurde schon erhöhte Radioaktivität gemessen.
Japans Ministerpräsident Naoto Kan bezeichnete am Sonntag die Katastrophe als „schlimmste Krise seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges“. Große Gebiete sind von der Umwelt abgeschnitten, Küstenstraßen teilweise unbefahrbar. Nach wie vor fehlt der Kontakt zu Tausenden Menschen. Im Südwesten Japans brach Sonntag ein Vulkan aus, schleuderte eine Aschewolke in die Luft. Hunderttausende Telefonkabel aus Glasfasern wurden zerstört. Internetverbindungen brachen zusammen, die meisten Handys haben in der Krisenregion keinen Empfang.
Ampeln ausgeschaltet. Im ganzen Land drohen jetzt massive Engpässe in der Stromversorgung. Um große Blackouts zu vermeiden, planen die Stromkonzerne, Energie zu rationieren. Auch in der Hauptstadt Tokio. Die Stadtbewohner müssen sich auf vollständige Stromausfälle gefasst machen. Auch die Verkehrsampeln werden außer Betrieb sein.
Benzin und Flugzeug-Kerosin werden knapp (Wartezeit auf Flüge ins Ausland: 2 Tage). Auch Lebensmittel sind oft ausverkauft.
25 Milliarden Kosten. Deutsche Hilfskräfte haben wegen der Strahlengefahr ihren Einsatz abgebrochen. Jetzt sollen 100.000 japanische Soldaten die Einsatzkräfte in den Krisengebieten unterstützen.
Die Folgen des Bebens sind noch nicht abzusehen: Experten schätzen die Kosten laut BBC auf bis zu 25,1 Mrd. Euro. Nicht einberechnet: die Schäden durch den Tsunami.
21.36 Uhr: US-Experte kritisiert Fehlplanungen an Kraftwerken. Planungsfehler haben angeblich zu der Katastrophe um die japanischen AKW beigetragen. Peter Yanev, Experte für die Erdbebensicherheit von Kraftwerken, vertritt diese These in der "New York Times". Die Schutzwälle an den beschädigten Anlagen seien unterdimensioniert gewesen, so Yanev: "Die Dieselgeneratoren für das Kühlsystem waren an einem tiefer gelegenen Ort aufgebaut, weil man davon ausging, dass die Schutzwälle hoch genug seien. Das war eine fatale Fehlkalkulation."
21.00 Uhr: Österreicher wollen auf WM-Start in Japan verzichten. Der Eislauf-Weltverband (ISU) will am Montag über eine Absage der Eiskunstlauf-WM in Japan (21. bis 27. März in Tokio) entscheiden, von österreichischer Seite wurden bereits am Sonntag starke Bedenken an einer Teilnahme geäußert. Eva Sonnleitner, die in Graz Belinda Schönberger sowie das Duo Stina Martini/Severin Kiefer auf das Großereignis vorbereitet, will aufgrund der Katastrophen-Lage in Japan verzichten.
20.24 Uhr: Nächster AUA-Flug Tokio-Wien am Dienstag geplant . Sofern es die Sicherheitslage in Japan zulässt, wird die AUA am Dienstag um 12.25 Uhr (Ortszeit) wieder von Tokio nach Wien fliegen. Am Montag (13.15 Uhr) wird eine Maschine nach Tokio fliegen, dann am Dienstag für kurze Zeit landen, um die Passagiere zu boarden, um dann unmittelbar nach Seoul weiterzufliegen
19.55 Uhr: Judoka Paischer wieder in der Heimat .Österreichs Olympia-Silbermedaillengewinner Ludwig Paischer ist am Sonntagabend auf dem Flughafen in Salzburg angekommen. Der Salzburger Judoka hatte sein Trainingslager in Japan nach dem verheerenden Erdbeben und dem anschließenden Atomunfall vorzeitig abgebrochen.
19.30 Uhr: Die Zahl der Opfer des Erdbebens und Tsunamis in Japan steigt und steigt. Die Behörden identifizierten bis zum frühen Montagmorgen (Ortszeit) 1597 Opfer, 1481 gelten nach Angaben der nationalen Polizeiagentur offiziell noch als vermisst. Der Polizeichef der Präfektur warnte vor weit höheren Opferzahlen, da man immer noch keinen Kontakt mit mehr als zehntausend Einwohnern habe.
19.14 Uhr: Der Reaktor Tokai zwei wird trotz des Ausfalls von zwei Dieselgeneratoren durch den funktionierenden dritten Generator ausreichend gekühlt, wie der AKW-Betreiber Japan Atomic Power mitteilte.
18.33 Uhr: 50 Millionen Dollar Tsunami-Schäden in Kalifornien
In Kalifornien hat der Tsunami nach dem Erdbeben vor Japan Schäden von mindestens 50 Millionen Dollar (rund 36 Millionen Euro) angerichtet. Dabei handle es sich aber lediglich um eine vorläufige Prognose, sagte Geologie-Professorin Lori Dengler von der kalifornischen Humboldt State University der "Los Angeles Times" vom Sonntag. "Das wird noch steigen", sagte die Direktorin des Erdbebenzentrums der Hochschule. "Es wird für Kalifornien zu einer teuren Angelegenheit werden."
18.17 Uhr: US-Senator fordert "Pause" beim Bau neuer Atomkraftwerke in den USA. Angesichts des schweren Atomunfalls in Japan hat der einflussreiche US-Senator Joe Lieberman beim Bau neuer Kernkraftwerke in den USA eine "Pause" gefordert. Was nach dem Erdbeben und dem Tsunami in Japan passiert sei, müsse zunächst einmal "verdaut" werden, sagte Lieberman am Sonntag dem US-Sender CBS. Dann müsse überprüft werden, ob beim Bau neuer Atomkraftwerke höhere Sicherheitsanforderungen gestellt werden müssten.
17.53 Uhr: Japan erklärte für AKW Onagawa niedrigste Notfallstufe. Der Betreiber des Atomkraftwerks Onagawa in Japan hat nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) die niedrigste Notfallstufe ausgerufen. "Die Warnung wurde ausgesprochen, nachdem Radioaktivitätsmessungen in der Umgebung des Kraftwerks die zulässigen Werte überschritten hatten", teilte die IAEA am Sonntag unter Berufung auf die japanischen Behörden mit.
17.41 Uhr: Hahn verweist auf EU-Engagement für AKW-Sicherheit. EU-Kommissar Johannes Hahn (V) hat betont, dass die Europäische Union der Sicherheit von Atomkraftwerken größte Bedeutung beimisst. Als erster regionaler Akteur habe die EU seit 2009 einen verbindlichen Rechtsrahmen für die Sicherheit von AKWs geschaffen. Im Bereich "Nukleare Aktivitäten" gebe die Kommission rund 75 Prozent der Mittel für Sicherheitsmaßnahmen von Atomkraftwerken aus.
17.17 Uhr: Kühlsystem in drittem Atomkraftwerk in Japan ausgefallen. In einem dritten Atomkraftwerk in Japan ist am Sonntag das Kühlsystem ausgefallen, wie die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Feuerwehr berichtet. Es handelt sich um das AKW Tokai an der Ostküste südlich von Fukushima.
17.12 Uhr: Das Rettungsteam des Technischen Hilfswerks hat seine Fahrt in die vom Tsunami zerstörten Gebiete im Nordosten Japans fortgesetzt. An einer Raststätte südlich der Stadt Sendai werde kurz getankt und dann fahre das Team wie geplant weiter nach Tome in der Provinz Miyagi, sagte der Teamleiter Ulf Langemeier der Deutschen Presse-Agentur dpa am Telefon.
17.00 Uhr :Der Chef der halbstaatlichen Deutschen Energie-Agentur (Dena), Stephan Kohler, hat als Konsequenz aus der Atomkatastrophe in Japan die Rückkehr zum Atomausstieg gefordert. "Deutschland sollte wieder auf diesen Pfad einschwenken und die Kernkraftwerke wie im Atomausstiegsbeschluss vorgesehen abschalten", sagte Kohler dem "Handelsblatt".
16.53 Uhr: Verzweifelter Rettungsversuch mit Borsäure und Meerwasse. Im beschädigten Atomkraftwerk Fukushima versuchen die Spezialisten der Betreiberfirma Tepco, die Lage in den von einer Kernschmelze bedrohten oder bereits betroffenen Reaktoren mit großen Mengen Meerwasser und Borsäure in den Griff zu bekommen
16.48 Uhr: Premier schließt Steuererhöhungen für Wiederaufbau aus. Das hoch verschuldete Japan will den Wiederaufbau nach dem verheerenden Erdbeben im Nordosten des Landes ohne Steuererhöhungen stemmen. Das sagte Premierminister Naoto Kan am Sonntag nach einem Treffen mit Vertretern der Opposition.
16.44 Uhr: Experten: Bis zu 25 Milliarden Euro Versicherungsschaden. Der Schaden durch das schwerste Erdbeben in der Geschichte Japans wird Versicherer nach Einschätzung von Experten bis zu 34,6 Milliarden Dollar (25,1 Mrd. Euro) kosten. Mindestens lägen die versicherten Schäden an Privatgebäuden bei 14,5 Milliarden Dollar, teilte die US-Risikoanalysegesellschaft AIR Worldwide am Sonntag mit.
16.34 Uhr: Börse in Tokio am Montag trotz Katastrophe geöffnet. Die Tokioter Börse und die anderen japanischen Finanzmärkte sollen trotz der Tsunami- und Atomkatastrophe am Montag wie gewohnt arbeiten. Der für die Märkte zuständige Minister Shozaburo Jimi erklärte am Sonntag, die Behörden würden besonders auf Versuche von Manipulationen achten.
16.25 Uhr: Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA hat Japan erneut ihre Hilfe bei dem Umgang mit den Folgen des Erdbebens und des Tsunamis angeboten. Es gebe eine spezielle IAEA-Einheit, die Mitgliedsstaaten in Krisensituationen helfen könne. Das Reaktions- und Hilfsnetzwerk RANET bestehe aus Staaten, die im Falle eines nuklearen Notfalls spezielle Hilfe leisten könnten, die von der IAEA koordiniert werde.
16.16 Uhr: Brennstäbe permanent von Wasser umgeben - Kühlt und verlangsamt freigesetzte Teilchen. Die nun schwer beschädigte Atomanlage im japanischen Fukushima arbeitet mit Siedewasserreaktoren. Bei diesem Reaktortyp sind die radioaktiven Brennstäbe im Reaktordruckbehälter permanent von Wasser umgeben. Es kühlt und verlangsamt die bei der Kernspaltung freigesetzten Teilchen, um weitere Kernspaltungen zu ermöglichen.
16.12 Uhr: Stromabschaltungen im Osten Japans ab Montag. Wegen des Ausfalls zahlreicher Kraftwerke nach dem schweren Erdbeben in Japan hat der Energieversorger Tepco ab Montag Stromabschaltungen im Osten Japans angekündigt. Tepco habe von der Regierung die Erlaubnis erhalten, ganze Regionen einschließlich des Großraums um die Hauptstadt Tokio vom Stromnetz zu nehmen, teilte das Unternehmen am Sonntag mit.
16.07 Uhr: Wirtschaft von Katastrophe schwer erschüttert. Drohende Rezession und steigende Staatsverschuldung - Massive Produktionsausfälle und zerstörte Infrastruktur - Geldspritze der Notenbank - Nikkei-Absturz unter 10.000 Punkte er