Erbebengefahr

Japan will AKW bei Tokio schließen

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In einem anderen japanischen AKW wurde ein Defekt am Kühlsystem entdeckt.

Wegen akuter Erdbebengefahr will die japanische Regierung nach Medienberichten zwei Reaktoren im Atomkraftwerk Hamaoka schließen. Die Anlage südwestlich der Hauptstadt Tokio liege nahe an einer tektonischen Verwerfung, die starke Beben befürchten lasse, berichteten die Nachrichtenagentur Kyodo und der Fernsehsender NHK. Die Regierung werde den Betreiber Chubu Electric deshalb bitten, die Reaktoren vier und fünf des Kraftwerks in der Präfektur Shizuoka stillzulegen. Regierungschef Naoto Kan sollte dazu in Kürze eine Pressekonferenz geben.

Nach der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe vom 11. März hatte es im Atomkraftwerk Fukushima 1 einen katastrophalen Unfall gegeben, weil Kühlanlagen ausfielen. Durch mehrere Wasserstoffexplosionen gelangte strahlendes Material in die Atmosphäre und später über Löschwasser auch ins Meer. Der Unfall wurde inzwischen auf Stufe 7 der internationalen Störfallskala eingeordnet und steht damit auf einer Ebene mit der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986.

Defektes Kühlsystem in anderem AKW
Aus einem anderen japanischen Atomkraftwerk wurde unterdessen ein Defekt im Kühlsystem bekannt. Ein Ventil im Kraftwerk Kashiwazaki-Kariwa habe nicht funktioniert, zitierte Kyodo den Betreiber Tepco. Es sei "unwahrscheinlich", dass wegen des Defekts radioaktive Substanzen freigesetzt wurden. In der aus sieben Reaktoren bestehenden Atomanlage an der Westküste Japans - der leistungsstärksten weltweit - hatte es 2007 nach einem Beben folgenschwere Störfälle gegeben.

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