EU geht Atem aus

Erdogan-Attacke: EU ist "krank"

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Erdogan: Türkei braucht EU-Kriterien nicht mehr

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat der EU Respektlosigkeit gegenüber seinem Land vorgeworfen und als Konsequenz darauf für Zustimmung zu seinem Präsidialsystem geworben. "Es geht darum, Rechenschaft für die Respektlosigkeit gegenüber diesem Volk zu verlangen", sagte er am Mittwoch im westtürkischen Bursa mit Blick auf das am 16. April geplante Referendum.

Offenbar bezogen auf die Kopenhagener Kriterien, die das Kandidatenland Türkei für einen EU-Beitritt erfüllen müsste, sagte der Präsident: "Wir brauchen ihre Kriterien und dergleichen nicht mehr. Wir haben unsere Ankara-Kriterien." Ohnehin setze die Türkei Menschenrechte, Demokratie und Freiheiten besser um als die EU.

Erdogan attestierte der EU Schwäche. Je mehr die Türkei Durchhaltekraft beweise, "desto mehr gehen ihnen Kraft und Atem aus", sagte er. "Der kranke Mann von heute ist nun die Europäische Union." Erdogan spielte damit auf die im 19. Jahrhundert im Westen verbreitete abfällige Bezeichnung für das geschwächte Osmanische Reich an, das "kranker Mann am Bosporus" genannt wurde.

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