Der türkische Präsident kritisiert den amerikansichen Abwurf von Waffen.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die USA scharf für den Abwurf von Waffen über der umkämpften Kurdenstadt Kobane im Norden Syriens kritisiert. "Was dort getan wurde, war falsch", sagte Erdogan am Mittwoch in Ankara.
Teil ging an IS
Ein Teil der Waffen sei in die Hände der Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) gefallen, so Erdogan. Montag früh hatte die US-Luftwaffe erstmals Pakete mit Waffen und Munition aus dem Bestand des Irak über Kobane abgeworfen. Damit will sie jenen Kurden helfen, die die Stadt gegen vorrückende IS-Kämpfer verteidigen.
Berichten zufolge gelangte mindestens eine der von den US-Flugzeugen abgeworfenen Kisten in die Hände von IS-Kämpfern. Ein im Internet veröffentlichtes IS-Video zeigte einen maskierten Jihadisten mit einem entsprechenden Paket.
Dem Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, zufolge prüfen Analysten die Echtheit der Aufnahmen. Die US-Armee sei aber zuversichtlich, "dass die große Mehrheit der Pakete in die richtigen Hände gelangt ist".
Türkei befürchtet bewaffnete Kurden
Die Extremistenmiliz IS belagert Kobane seit Wochen. Die Türkei lehnt Waffenlieferungen an die dort lebenden Kurden dennoch ab. Erdogan betrachtet die Kurden-Partei und -Miliz im Nachbarland ebenso als Terrororganisationen wie die PKK (Arbeiterpartei Kurdistans) in der Türkei.