Experte:

"Erdogan betrachtet Deutschland bereits als Kolonie"

28.07.2016

Politologe Ralph Ghadban übt scharfe Kritik an der Politik Merkels.

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Die Europäische Union ist in der Flüchtlingskrise auf die Türkei angewiesen. Trotz menschenrechtlicher Bedenken angesichts des nach dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei verhängten Ausnahmezustands gibt es aktuell keine Alternative zum Flüchtlings-Deal der EU mit Ankara.

Flüchtlingskrise
Vor allem die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hatte sich im vergangenen Jahr stark für eine Vereinbarung mit der Türkei eingesetzt und reiste wiederholte Male zu Erdogan. Politologe Ralph Ghadban kritisierte gegenüber FOCUS Online nun Merkel. Das Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei sei kein gesundes mehr: „Ich könnte mir vorstellen, dass Erdogan Bundeskanzlerin Merkel verachtet. Auch, weil sie in der Flüchtlingskrise zu seinen Füßen kriecht“, so der Experte gegenüber FOCUS.

Ghadban kritisiert zudem, dass in sogenannten Ditib-Moscheen Imame die Ansichten Erdogans in Deutschland propagieren können. Erdogan könne so Macht ausüben und frei Wahlkampf betreiben. Der Experte fällt daher ein vernichtendes Urteil: „Erdogan betrachtet Deutschland vermutlich bereits als Kolonie.“

Mit der Kritik an den DItib-Moscheen steht Ghadban nicht alleine da.  Wenige Tage zuvor hatte der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir diese im Interview mit der „Welt am Sonntag“ als verlängerten Arm des türkischen Staates bezeichnet.

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