Neue Eskalation
Erdogan droht mit Militäreinsatz gegen Assad
12.02.2020
Türkischer Staatschef wirft russischen Soldaten Massaker an Zivilbevölkerung vor.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat damit gedroht, "alles Nötige" zu tun, um die syrischen Regierungstruppen in der umkämpften Provinz Idlib zurückzudrängen. Die türkische Armee werde die Streitkräfte des syrischen Machthabers Bashar al-Assad "überall" attackieren, sollten erneut türkische Soldaten angegriffen werden, sagte Erdogan vor den Abgeordneten der AKP-Fraktion in Ankara.
Den mit Assad verbündeten russischen Streitkräften warf Erdogan vor, in Idlib "Massaker" gegen die Zivilbevölkerung verübt zu haben. Die türkische Armee werde die syrischen Regierungstruppen "von nun an" überall in Syrien angreifen, "wenn unseren Soldaten auf den Beobachtungsposten oder anderswo auch nur der geringste Schaden zugefügt wird", sagte Erdogan vor den Abgeordneten seiner Partei. Dies gelte "ungeachtet des Abkommens von Sotschi" mit Russland. Assads "Regime und die russischen Streitkräfte greifen ständig Zivilisten an, verüben Massaker und vergießen Blut", fügte Erdogan hinzu.
Erdogan äußerte sich nach mehreren tödlichen Angriffen der syrischen Truppen auf türkische Stellungen in Idlib seit Monatsbeginn, bei denen 14 türkische Soldaten getötet und 45 weitere verletzt worden waren. Bereits am Dienstag hatte Erdogan gedroht, dass Syrien einen "sehr, sehr hohen Preis" für jeden weiteren Angriff auf türkische Truppen zahlen werde.