Das NATO-Mitglied Türkei will künftig bei der Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Europäischen Union mitarbeiten.
Dies berichtete die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf EU-Diplomaten. Die Regierung in Ankara biete an, sich im Rahmen der EU-Verteidigungsinitiative "Ständige Strukturierte Zusammenarbeit" (PESCO) formal an einem milliardenschweren Projekt zu beteiligen, das Truppen- und Materialtransporte in Europa verbessern soll.
Normalisierung der Beziehungen
Ein Antrag der türkischen Regierung sei vor gut einer Woche im Verteidigungsministerium der Niederlande eingegangen, die das Projekt koordinieren. Offen ist, wie Zypern und Griechenland auf den Vorstoß reagieren, deren Beziehungen zur Türkei seit langem angespannt sind.
Aus Diplomatenkreisen verlautete der Zeitung zufolge, man hoffe, dass eine mögliche Mitarbeit der Türkei an PESCO nicht nur die Zusammenarbeit zwischen der EU und der NATO verbessere, sondern auch zu einer Normalisierung der Beziehungen zwischen der Türkei und Zypern beziehungsweise Griechenland führen könne. Als wichtigste Gründe für den Antrag aus Ankara würden in EU-Kreisen die kürzlich beschlossene Mitarbeit der USA an der EU-Verteidigungspolitik und die angestrebte Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen EU und Türkei genannt.