Tour durch EU
Erdogans Wahlkampftour durch Europa sorgt für Wirbel
20.02.2017
Quer durch Europa will der türksiche Präsident für sein Präsidialsystem werben.
Nach dem türkischen Ministerpräsidenten Binali Yildirim will nun auch Präsident Recep Tayyip Erdogan selbst in der EU auftreten, um für die geplante Verfassungsreform zu werben. "Unser Staatspräsident beabsichtigt ebenfalls, zu den türkischen Bürgern in Europa zu sprechen", sagte Yildirim am Sonntag vor Journalisten in München. In welcher Stadt sei noch nicht klar. "Aber es laufen Vorbereitungen."
Yildirim hatte am Samstag vor Tausenden Menschen in Oberhausen für eine Verfassungsreform geworben, die dem Präsidenten deutlich mehr Macht geben soll. Am 16. April soll in einem Referendum darüber abgestimmt werden.
In Deutschland leben 1,4 Millionen der 2,9 Millionen wahlberechtigten Auslandstürken. Erdogan hatte bereits in der Vergangenheit Wahlkampf in Deutschland betrieben, und war damit auf scharfe Kritik gestoßen. Ähnlich erging es ihm in Österreich.
Auch Yildirim plant weitere Werbeveranstaltungen in der EU für die Reform. Neben Deutschland könnten diese auch in Belgien, den Niederlanden oder Dänemark stattfinden, sagte er. "Ich glaube nicht, dass das zu irgendwelchen Irritationen führt."
Der Ministerpräsident lud auch deutsche Politiker ein, in der Türkei Wahlkampf bei den etwa 70.000 dort lebenden Deutschen zu machen. "Es ist doch selbstverständlich und natürlich, dass man sich mit den eigenen Bürgern trifft."