"Willkürakt"

Erneut ORF-Journalistin in Russland Akkreditierung entzogen

26.06.2024

Das Außenministerium der Russischen Föderation hat der Leiterin des ORF-Korrespondentenbüros Moskau, Carola Schneider, die Akkreditierung entzogen. 

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Schon wieder hat Russland einer ORF-Journalistin die Akkreditierung entzogen. Vor zwei Wochen erst wurde ORF-Korrespondentin Maria Knips-Witting ausgewiesen, nun trifft es die ORF-Moskau-Leiterin Carola Schneider.

Laut ORF haben die russischen Behörden Schneider neben dem Entzug der Akkreditierung am Mittwoch auch aufgefordert, zeitnah das Land zu verlassen. Schneider "hat seit vielen Jahren höchst kompetent aus Moskau berichtet und stets alle russische Gesetze eingehalten", teilt der ORF in einer Mitteilung mit.

Man nehme die Entscheidung Russlands zur Kenntnis, "kann diese jedoch überhaupt nicht nachvollziehen." Damit hat der ORF keine Journalistin mehr in dem kriegsführenden Land vertreten.

"Willkür gegenüber unabhängiger Berichtserstattung"

"Die heutige Maßnahme kann nur als Willkürakt gegenüber unabhängiger Berichterstattung interpretiert werden", so der ORF. "Der Geschäftsträger der Botschaft der Russischen Föderation wurde für heute bereits ins Außenministerium zitiert, wo ihm der Protest über diesen Schritt unmissverständlich kommuniziert werden wird", so das Unternehmen.

Sowohl Knips-Witting als auch Schneider soll weiter über Russland berichten, wenn auch zunächst aus der Auslandsredaktion in Wien. Der ORF protestiere zudem gegen die Vorgangsweise Russlands und will neue Akkreditierungen beantragen.

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