Rund 100 Polizisten und antisemitische Parolen begleiten die Kundgebungen.
Im Zuge von Kundgebungen anlässlich des inoffiziellen "Tages der Legion" der lettischen Waffen-SS ist es am Dienstag zu ersten Festnahmen gekommen. Zwei Rechtsextremisten wurden vor dem Rigaer Dom festgenommen, wo sie unter anderem antisemitische Parolen gerufen hatten.
Bereits am Vortag war der estnisch-russische Pro-Kreml-Aktivist Mark Sirik am Rigaer Bahnhof festgenommen worden. Er war offenbar zu einer der Gegenveranstaltungen unterwegs und sollte noch gestern des Landes verwiesen werden.
350 Veteranen
Ein Zug von rund 350 SS-Veteranen und deren
Unterstützern bewegte sich am Vormittag nach einem Gedenkgottesdienst im Dom
von Riga singend und Fahnen schwingend durch die Altstadt in Richtung
Freiheitsdenkmal, wo wie jedes Jahr Blumen und Kränze zum Andenken an die
SS-Legionäre niedergelegt werden sollten. Die Polizei war mit einem Aufgebot
von mindestens 100 Beamten präsent.
Verbot aufgehoben
Die Stadtverwaltung von Riga hatte, wie schon
vergangenes Jahr, den seit der Unabhängigkeit Lettlands 1991 traditionellen
Aufmarsch sowie geplante Gegendemonstrationen untersagt. Das Verbot wurde
von einem Verwaltungsgericht jedoch in letzter Minute aufgehoben.
Bürgermeister Nils Usakovs (Nil Uschakow) rief daraufhin vergeblich dazu
auf, den Gedenktag zu ignorieren.