Washington will bis zu 300 Soldaten in das Land schicken.
Die ersten US-Militärberater, die Washington zur Unterstützung der irakischen Regierung im Kampf gegen die Jihadisten entsenden will, haben ihre Arbeit in dem Krisenland aufgenommen. Etwa 40 Militärs seien in der Hauptstadt Bagdad eingetroffen, teilte das Verteidigungsministerium in Washington am Dienstag mit.
US-Präsident Barack Obama hatte in der vergangenen Woche die Entsendung von bis zu 300 US-Soldaten in den Irak angekündigt, um das dortige Militär im Kampf gegen die Jihadisten zu unterstützen. Einen Einsatz von Bodenkampftruppen hatte der US-Präsident aber im Gegensatz zu Luftangriffen ausgeschlossen. Kämpfer der Organisation Islamischer Staat im Irak und in der Levante (ISIL) hatten in den vergangenen beiden Wochen weite Teile des Nordiraks unter ihre Kontrolle gebracht.
Bereits mehr als 1.000 Tote
Bei der Gewalt im Irak sind nach Angaben der UNO im Juni schon mehr als tausend Menschen getötet worden. Vom 5. bis zum 22. Juni habe es mindestens 1.075 Todesopfer und 658 Verletzte gegeben, sagte ein Sprecher des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte am Dienstag vor Journalisten in Genf.
Bei Luftangriffen der irakischen Streitkräfte nördlich von Bagdad sind nach Angaben der Behörden am Dienstag mindestens 19 Menschen getötet worden. Wie die Behörden mitteilten, wurden seit den Morgenstunden mehrere Viertel in der Stadt Baiji 200 Kilometer nördlich der irakischen Hauptstadt bombardiert. Mindestens 17 weitere Menschen seien verletzt worden.
Gefechte gab es auch um die größte Ölraffinerie des Irak, die in der Nähe von Baiji gelegen ist. Extremisten der sunnitischen Organisation ISIS (Islamischer Staat im Irak und Großsysrien) und mit ihnen verbündete Jihadisten haben seit dem Beginn ihrer Offensive im Norden des Irak am 9. Juni mehrere große Städte unter ihre Kontrolle gebracht. Hunderttausende Iraker flohen vor den Kämpfen. Ziel von ISIS ist die Gründung eines grenzübergreifenden islamischen Staats in der Region. Derzeit hält sich US-Außenminister John Kerry im Irak auf, um in der Krise zu vermitteln.