Polizei setzte Pfefferspray ein.
Vereinzelte Auseinandersetzungen mit der Polizei haben den ansonsten friedlichen Protestmarsch Tausender G-7-Kritiker in Garmisch-Partenkirchen überschattet. Die Polizei war am Samstag mit einem massiven Aufgebot vor Ort und setzte vereinzelt Pfefferspray und Schlagstöcke gegen Demonstranten ein.
Bei hochsommerlichem Wetter demonstrierten Umweltschützer, Kapitalismuskritiker und Globalisierungsgegner gegen das am Sonntag beginnende Treffen der Staats- und Regierungschefs großer Industriestaaten im benachbarten Schloss Elmau.
Nach Angaben der Polizei hatten Demonstranten mit einem Feuerlöscher und einer Fahnenstange Beamte angegriffen, eine mit einer Flüssigkeit gefüllte Flasche geworfen und zwei Rauchkerzen gezündet. Die Polizei teilte zunächst mit, die Flasche sei mit Benzin gefüllt gewesen, korrigierte dies aber später.
Ein Beamter sei bei der Auseinandersetzung am Auge verletzt worden. Das Bündnis "Stop G7 Elmau" berichtete von mehreren verletzen Demonstranten. Sie wurden von Sanitätern behandelt. Die Gipfelgegner machten die Polizei für die "Eskalation" verantwortlich und sprachen von einer Festnahme. Die Sicherheitskräfte waren mit tausenden Beamten in Garmisch-Partenkirchen im Einsatz. Viele Bürger hatten ihre Häuser vorsorglich mit Sperrholzplatten geschützt.
Die Veranstalter sprachen von rund 5.000 Demonstrations-Teilnehmern, die Polizei von 3.600. Die Demonstranten riefen bei ihrem Protestmarsch durch den Kurort Parolen wie "Hoch die internationale Solidarität". Auf einem Transparent an der Spitze des Zuges stand: "Gemeinsam kämpfen gegen Kapitalismus, Rassismus und Krieg." Auf anderen Schildern hieß es: "Kein intelligentes Volk verkauft seine Demokratie" und "Rettet die Umwelt vor der Profitwirtschaft"
G-7-Protestcamp wird doch nicht geräumt
Die G-7-Gegner wollen ihr Protestcamp in Garmisch-Partenkirchen nun doch nicht räumen. Per Twitter teilte das Bündnis "Stop G7 Elmau" am Samstagabend mit: "Wetter ist wieder auf unserer Seite - Evakuierung ist abgesagt, lasst uns das Camp wieder zu einem Ort des Widerstands machen."
Weiter hieß es: "Trotzdem wird sich weiter um warme trockene Plätze gekümmert, für alle, die nicht auf dem Camp schlafen können." Ein heftiges Gewitter mit Sturzregen hatte zuvor eine Kundgebung der G7-Gegner vorzeitig beendet. Das Aktionsbündnis erwog daraufhin, das Camp am Ortsrand zu evakuieren.