So lief der Einsatz

Erstes Video von Höhlen-Rettung ist da

11.07.2018

Spannendes Videomaterial zeigt Details des Wunder-Einsatzes und wie Kinder auf Tragen gerettet werden.

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© Facebook
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Riskante Rettung. Wie riskant die Rettung der 12 Kinder und des Fußball-Trainers aus der thailändischen Höhle wirklich war, zeigt ein neues Video der thailändischen Marines. Sie stellten ein Bildmaterial des Einsatzes auf Facebook. Zu sehen ist etwa, wie die Kinder auf den Tragen aus der Höhle gerettet werden. Außerdem, wie sie mit Seilen und Gummiröhren ans Tageslicht gezogen werden. Die Buben sind betäubt worden und aus der Höhle gezogen worden, wie ein Taucher berichtet: „Einige von ihnen haben geschlafen, einige von ihnen haben mit ihren Fingern gewackelt … groggy, aber sie haben geatmet“, sagte Chaiyananta, der früher der thailändischen Marineeinheit Navy Seals angehörte.

Bisher waren kaum Details über die hochriskante Rettungsaktion bekannt geworden. Thailands Ministerpräsident Prayut Chan-O-Cha hatte am Dienstag nach Abschluss der mehrtägigen Aktion gesagt, die Buben hätten ein Beruhigungsmittel verabreicht bekommen. "Es war ein leichtes Beruhigungsmittel, damit sie keine Angst haben", sagte Prayut.
 
Die Einsatzkräfte hatten die Sorge, die Buben könnten während des gefährlichen Tauchgangs durch die Höhle in Panik geraten. Ein professioneller Taucher und freiwilliger Helfer sprach im Sender BBC von "extrem gefährlichen" Bedingungen bei "null Sicht".

Die meisten Buben konnten nicht schwimmen

Die meisten Buben konnten nicht schwimmen, keiner von ihnen hatte Taucherfahrung. Wie gefährlich die Rettungsaktion war, hatte am Freitag der Tod eines erfahrenen thailändischen Tauchers auf dem Weg aus der Höhle deutlich gemacht.
 
Die zwölf Fußballer im Alter zwischen elf und 16 Jahren und ihr 25-jähriger Trainer waren am 23. Juni in der Tham-Luang-Höhle von rasch steigenden Wassermassen überrascht worden. Neun Tage später wurden sie gefunden und mit Lebensmitteln versorgt und medizinisch betreut.
 
Am Sonntag brachten thailändische und ausländische Einsatzkräfte die ersten vier Buben aus der Höhle, am Montag folgten vier weitere und am Dienstag wurde der Einsatz mit der Rettung der letzten vier jungen Fußballer und ihres Trainers abgeschlossen.

Höhlen-Wunder endete beinahe in Katastrophe

Retter knapp am Tod vorbei. Die Kinder-Fußballmannschaft in Thailand wurde offenbar gerade rechtzeitig aus der Höhle befreit. Nur wenige Stunden nach der Rettung sind die Pumpen ausgefallen, die das Wasser aus der Höhle brachten. Durch den Ausfall stieg der Pegel wieder enorm schnell. Das brachte Retter in Lebensgefahr, die gerade dabei waren, die Höhle zu räumen. 

Drei Taucher waren gerade in der Höhle unterwegs, um das Equipment aus der Höhle zu bringen, als sie Schreie hörten. Sie sahen anhand der Taschenlampen der übrigen Retter in der Höhle, wie diese einen trockenen Platz vor den steigenden Fluten suchten, bis sie aus der Höhle gerannt kamen. "Das Wasser stieg deutlich an", sagte einer der Taucher. Wären die Retter nicht rechtzeitig aus der Höhle gekommen, wären sie vermutlich ertrunken. Damit sind sie am Ende der Rettung einer Katastrophe knapp entgangen. 

Ärzte mit Gesundheit der Geretteten zufrieden 

Die aus einer Höhle im Norden Thailands geretteten jungen Fußballspieler und ihr Trainer haben die lange Zeit unter der Erde nach Aussage ihrer Ärzte gut überstanden. Amtsarzt Thongchai Lertvilairattanapong hob bei einer Pressekonferenz am Mittwoch im Krankenhaus in Chiang Rai ihren "sehr guten mentalen Zustand" hervor.
 
 
"Das ist wahrscheinlich deshalb, weil sie die ganze Zeit gemeinsam als ein Team verbrachten, wo einer dem anderen hilft", sagte der Mediziner. "Alle von ihnen sind bei guter körperlicher Gesundheit, ohne irgendein Fieber oder schwere Infektionen. Nur drei von ihnen haben leichte Lungenentzündungen", sagte Thongchai. Die ganze Gruppe - zwölf Burschen im Alter zwischen elf und 16 und ihr 25-jähriger Trainer - würde bis zu eine Woche im Krankenhaus bleiben, um ihre weitere Behandlung sicherzustellen.
 
© Ekkapol Janthawong/Facebook
 
Deshalb können die Nachwuchsfußballer auch nicht zum WM-Finale am Sonntag in Moskau reisen, zu dem sie FIFA-Präsident Gianni Infantino eingeladen hatte. Die Ärzte versicherten aber, dass sie das Spiel im Fernsehen sehen könnten.

Mittelfeld-Star Pogba grüßte die Burschen aus Russland

Einer der Spieler, die am Sonntag im Luschniki-Stadion um den Weltpokal kämpfen werden, übermittelte bereits Grüße von Russland nach Thailand: Mittelfeld-Star Paul Pogba twitterte, dass er den 1:0-Halbfinalsieg seiner Franzosen gegen Belgien den geretteten Jugendlichen widme: "Dieser Sieg geht an die Helden des Tages, gut gemacht Burschen, ihr seid so stark."
 
© APA/AFP/PAUL ELLIS
 
Das Jugend-Fußballteam war am 23. Juni bei einem Ausflug in die Tropfsteinhöhle Tham Luang - Khun Nam Nang Non rund 1.000 Kilometer nördlich von Bangkok von Wassermassen überrascht worden. Erst nach neun Tagen, in denen es keinerlei Lebenszeichen gab, wurden die Buben und ihr Trainer von Höhlentauchern entdeckt. Die Rettung wurde zu einem Kampf gegen Wetter und Zeit. In Südostasien ist gerade Monsun-Saison mit häufigen heftigen Regenfällen.
 
Experten hatten es kaum für möglich gehalten, das Team aus seinem Zufluchtsort in vier Kilometer Tiefe durch die großenteils überflutete Höhle sicher nach draußen zu bringen. Der Weg zurück ans Licht dauerte jeweils mehrere Stunden. Keiner der Fußballer hatte Erfahrung im Tauchen, weshalb sie von Profis ins Schlepptau genommen wurden. Manche Stellen in der Höhle waren extrem eng. Das Kernteam der Retter bestand aus mindestens 19 Spezialtauchern, die meisten kamen aus dem Ausland.

Glückwünsche aus aller Welt

Aus aller Welt treffen Glückwünsche ein. Zu den ersten Gratulanten gehörte US-Präsident Donald Trump. Er schrieb auf Twitter: "Was für ein schöner Moment - alle befreit, großartige Arbeit!"
 
Einer der Retter, der australische Arzt Richard Harris, hat kurz nach der Rettung seinen Vater verloren. Täglich hatte der Anästhesist aus Adelaide zuletzt den gefährlichen unterirdischen Weg zurückgelegt, um den Gesundheitszustand der Eingeschlossenen zu untersuchen. Seine 30-jährige Erfahrung im Höhlentauchen machte das möglich. Die Behörden bezeichneten den Beitrag des Spezialisten als "unentbehrlich" für die Rettungsaktion.
 
© diveoztek.com.au
 
Am Dienstag dann starb Harris' Vater - unmittelbar nach dem umjubelten Ende der Mission, wie der Chef des südaustralischen Rettungsdienstes via Twitter mitteilte. Harris werde jetzt heimreisen und eine wohlverdiente Auszeit bei seiner Familie bekommen.
 
 
Die aus einer Höhle im Norden Thailands geretteten jungen Fußballspieler und ihr Trainer haben die lange Zeit unter der Erde nach Aussage ihrer Ärzte gut überstanden. Sie müssen allerdings zur weiteren Beobachtung im Krankenhaus bleiben. In einem ersten Clip winken die Buben aus dem Krankenbett. Sie wirken gut gelaunt, trotz des Dramas, das sie durchmachen mussten.
 
Der "Guardian"-Journalist Michael Safi postete das kurze Video auf Twitter.
 
 
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