Islamisten aus Nigeria überquerten den Tschad-See mit Kanus.
Die vor allem in Nigeria aktive Islamistengruppe Boko Haram hat zum ersten Mal bei einem Angriff im Tschad Menschen getötet. In der Nacht auf Freitag hätten rund 30 Boko-Haram-Milizionäre ein Dorf Ngouboua am Ufer des Tschad-Sees überfallen, berichteten Anrainer und Sicherheitskreise.
Die Angreifer seien mit drei Kanus von See her gekommen und hätten rund zehn Menschen getötet, bevor sie von der Armee vertrieben worden seien, sagte ein Bewohner des Dorfes. Der See grenzt an den Nordosten Nigerias, wo Boko Haram einen radikalislamischen Staat errichten will.
Aus Angst vor Angriffen von Boko Haram sind auch in Niger Tausende Einwohner der Stadt Diffa auf der Flucht. Auch Niger grenzt an den Tschad-See und hat gemeinsame Grenzen mit Nigeria und dem Tschad. Die eigentlich in Nigeria agierende Miliz hat in den vergangenen Tagen ihre Überfälle und Selbstmordattentate im Grenzgebiet massiv ausgeweitet. Durch die Gewalttaten der Boko-Haram-Kämpfer im Nordosten Nigerias sind Tausende Menschen ums Leben gekommen - allein im vergangenen Jahr mindestens 10.000.