Syrien

Erstmals seit 2 Wochen keine Luftangriffe auf Aleppo

06.10.2016

Das Assad-Regime möchte die Angriffe vorerst begrenzen.

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© Reuters
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Nach mehr als zwei Wochen heftiger Bombardierungen der Großstadt Aleppo haben die syrische und die russische Luftwaffe ihre Angriffe offenbar vorerst eingestellt. In den Morgenstunden sei in die Stadt Ruhe eingekehrt, meldete die Syrische "Beobachtungsstelle für Menschenrechte" am Donnerstag.

Aleppo habe die ruhigste Nacht seit dem Scheitern der Waffenruhe im vergangenen Monat erlebt, hieß es weiter. Die Angaben der in Großbritannien ansässigen Beobachtungsstelle, die sich auf ein Netzwerk aus Informanten in Syrien beruft, sind von unabhängiger Seite schwer überprüfbar.

Telefonat
US-Außenminister John Kerry und sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow hatten zuvor trotz des Abbruchs ihrer Syrien-Gespräche telefoniert und dabei auch über das Bürgerkriegsland gesprochen, wie ein Sprecher des Außenministeriums in Washington am Mittwoch erklärte.

Die syrische Armee teilte am selben Abend mit, sie werde ihre Luftangriffe auf Aleppo reduzieren, damit Zivilisten den von Rebellen beherrschten Ostteil der Stadt verlassen könnten. Nach Angaben der UNO hält jedoch die militärische Präsenz der Regierung an den Ein- und Ausgängen Ostaleppos die Menschen vom Verlassen der Stadt ab.

Aleppo in Nordsyrien hatte in den vergangenen Tagen die heftigsten Angriffe der russischen und syrischen Luftwaffe seit Beginn des Bürgerkriegs im Jahr 2001 erlebt. Die syrische Armee und mit ihnen verbündete Milizen begannen zugleich Angriffe auf Rebellengebiete.

Anschlag an der Grenze
Bei einer Explosion an der syrisch-türkischen Grenze wurden unterdessen nach Angaben von Aktivisten mindestens 20 syrische Rebellen getötet und 20 weitere verletzt. Laut der oppositionsnahen Beobachtungsstelle war die Ursache der Explosion am Grenzübergang Atmeh (Atmah) zunächst unklar.

Die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu bestätigte die Explosion und die Totenzahl. Die Detonation habe sich während eines "Wachwechsels" der Rebellenkämpfer ereignet.

An dem Grenzübergang, der auf syrischer Seite in der Provinz Idlib liegt, hatte es bereits in der Vergangenheit einen schweren Anschlag gegeben. Zu einem Selbstmordanschlag, bei dem Mitte August mindestens 32 Rebellenkämpfer getötet worden waren, bekannte sich die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS).
 

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