Unter den Vermissten sind auch 25 Frauen.
Berlin. Von ungefähr 120 deutschen Kämpfern und Unterstützern der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS), die ins IS-Gebiet ausgereist sind, kennen die deutschen Sicherheitsbehörden den Aufenthaltsort einem Medienbericht zufolge nicht.
Darunter seien auch etwa 25 Frauen, berichtete der "Tagesspiegel" (Donnerstag) unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten hochrangigen Sicherheitsexperten. Die meisten der verschwundenen Jihadisten würden demnach in der Türkei vermutet. Die anderen könnten sich bei der "IS-Reststruktur" im Irak aufhalten oder bei den Ablegern der Terrormiliz in Libyen und auf dem Sinai.
Die Hoffnung, zumindest die in der Türkei verschwundenen deutschen IS-Kämpfer könnten bald gefasst werden, ist allerdings gering. "Es ist nicht sicher, dass die Türken wirklich diese Leute suchen", hieß es dem Bericht zufolge. Die deutschen Behörden wüssten nie genau, "welche Absprachen die Türkei mit Islamisten trifft". Das zeige sich auch beim Einmarsch in Nordsyrien. Die Türkei kooperiere mit Milizen, "die dem IS nahe stehen", sagte der Sicherheitsexperte. Das sei problematisch, auch für Deutschland.
Es müsse befürchtet werden, dass islamistische Milizen Kämpfer des IS aus den Gefangenenlagern und Gefängnissen der Kurdenmiliz YPG befreien. Zumindest einzelne Jihadisten könnten dann versuchen, unerkannt mit anderen Flüchtlingen in die Bundesrepublik gelangen.