Österreichische Abgeordnete und Beamtinnen beschrieben Zustand nahe der Anschlags-U-Bahn.
Das Hauptquartier der EU-Kommission wurd evakuiert, berichtet die belgische Nachrichtenagentur Belga.. Mitarbeiter werden aus dem Gebäude gebracht.
Schmidt nur wenige Gehminuten entfernt
Die Salzburger EU-Parlamentarierin Claudia Schmidt (ÖVP) befand sich nur wenige Gehminuten von der Brüssler U-Bahn-Station Maelbeek entfernt, als dort eine Bombe detonierte. "Ich bin zu Fuß zum Parlament gegangen. Als ich das Gebäude betrat, muss unmittelbar zuvor der Anschlag passiert sein", schilderte Schmidt im APA-Gespräch.
Die Station liegt nur fünf Minuten vom Parlament entfernt. Ich habe aber nichts gehört", erklärte Schmidt. "Wir haben dann die Direktive bekommen, im Haus zu bleiben." Als sie das Parlament betrat, seien alle in hellster Aufregung gewesen, sagte Schmidt. "Das Positive ist, es hat keinen von meinen Kollegen, Mitarbeitern, Praktikanten und der Österreichischen Delegation erwischt. Meine Praktikantin fährt normalerweise mit der U-Bahn, aber heute ist sie so wie ich zu Fuß gegangen. Ihr ist nichts passiert." Das Gefühl derzeit sei allerdings sehr beklemmend.
Gespenstische Stille
"Der Place Lux ist menschenleer, richtig gespenstisch. Die Menschen sind dem Aufruf gefolgt, in den Wohnungen und Häusern zu bleiben. Über uns kreisen Hubschrauber, Sirenen heulen. Das ist schon sehr bedrohlich. Auf einmal bist du in einer Situation, die du sonst nur aus den Medien kennst. Auf einmal bist du selbst betroffen. Das macht ein unsicheres Gefühl, auch wenn ich nicht wirklich ein ängstlicher Typ bin." Die Salzburger Politikerin hat zunächst überlegt, das Parlament zu verlassen und in der Wohnung ein "Home Office" einzurichten. "Aber dann dachte ich mir, wir bleiben jetzt lieber zusammen. Die Sicherheitsstufen wurden im Parlament erhöht."
Zerstörte Glaswand am Flughafen
Rauch über dem Brüsseler Flughafen
Heruntergefallene Fassaden im Terminal-Gebäude
Menschen rennen aus dem Terminal-Gebäude
Polizisten patrouillieren
Chaotische Zustände im Terminal nach der Explosion
Verletzter
Betroffene rufen ihre Angehörigen an
Verletzte warten auf Versorgung
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Menschen verlassen das Flughafen-Gelände
Traumatisierte Fluggäste
Sogar auf der Autobahn irren Passagiere umher
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Das Ausmaß der Explosion wird deutlich
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Feuwehrleute untersuchen das Gebäude
Feuerwehrmänner im Einsatz
Auch die Metro in Brüssel wurde angegriffen
Fassungslosigkeit bei diesen jungen Menschen
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Straßensperrung
Flughafen-Mitarbeiter sind bestürzt
Flughafen-Mitarbeiterinnen
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Die Rettung transportiert Verletzte weg.
Ein Fluggast wird versorgt
Passagiere auf dem Flughafen-Gelände
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Verletzte vor der Metro
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Rauch kommt aus der Metro raus
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Etwa 10 Tote im EU-Viertel
Verletzte im EU-Viertel werden versorgt
Ein Mann wird notversorgt
Ein mitgenommen wirkender Mann wird weg transportiert
Betroffene suchen nach Trost
Immer wieder würden neue Meldungen hereinkommen, etwa, dass ein Atomkraftwerk evakuiert werde und nicht nur die Metro, sondern der gesamte Zugverkehr eingestellt werde. "Aus Brüssel kommt man momentan nicht weg. Jetzt haben sie auch noch gesagt, dass die Grenzen zu gemacht werden." Trotz der derzeitigen Lage werde sie heute zu Fuß die halbe Stunde vom Parlament zu ihrer Brüssler Wohnung gehen. "Meine Mitarbeiter werde ich aber in ein Taxi setzen."
Veranstaltungen abgesagt
Im Parlament seien für morgen alle Veranstaltungen abgesagt worden, erklärte Schmidt. Da der Gründonnerstag und Karfreitag in Brüssel ein Feiertag sei, habe sie morgen, Mittwoch, nach dem Kontrollausschuss eigentlich heim nach Salzburg fliegen wollen. Sie wisse aber nicht, ob morgen der Flughafen geöffnet sei. Sonst würde sie mit ihrer Mitarbeiterin und ihrer Praktikantin, beide seien Salzburgerinnen, mit dem Auto fahren.
Schmidt schilderte noch, dass eine taiwanesische Praktikantin der Europäischen Volkspartei (EVP) beim Anschlag in der U-Bahn-Station verletzt wurde. "Sie wurde ins Krankenhaus gebracht, ist aber nicht lebensgefährlich verletzt."
Michaela Petz-Michez, Leiterin des EU-Verbindungsbüros des Landes Salzburg in Brüssel, hat in der Früh am Weg in die Arbeit in den belgischen Nachrichten von den Explosionen am Flughafen gehört. Sie ging dennoch ins Büro, wo sie sich auch noch während des Gesprächs mit der APA aufhielt. "Die Regierung hat die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen. Es heißt, das Gebäude besser nicht zu verlassen." Wie Petz-Michez sagte, wollte sie am Nachmittag aber aus dem Büro gehen, um ihre Tochter aus dem Kindergarten abzuholen. "Die Kindergärten sollten ab 15.00 Uhr wieder öffnen. Ich wurde vom Kindergarten informiert, dass alles in Ordnung ist und die Türen verschlossen wurden."
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Mitarbeitern geht es gut
Den Mitarbeitern im Verbindungsbüro und ihren Familien gehe es gut, die Stimmung sei aber niedergeschlagen und traurig. "Zum einen fühlt man eine irrsinnige Ohnmacht, zum anderen hat man irgendwie damit gerechnet, dass nach Paris auch in Brüssel etwas passiere kann", berichtete Petz-Michez. Die Metro, wo der Anschlag passierte, sei die U-Bahn, mit der sie selbst ständige fahre. "Wir wissen auch noch nicht, ob es Kollegen oder Bekannte erwischt hat." Wichtig sei, dass nun alle zusammenhalten. "Wir leben von Stunde für Stunde und schauen, wie sich die Situation entwickelt." Sie wollte sich am Abend mit den Kollegen zusammenrufen, ob man morgen nicht von zu Hause aus arbeiten werde. Zusammenhalt forderte Petz-Michez jetzt auch in der EU. "Diese Probleme lassen sich nur gemeinsam lösen."
Die Leiterin des Kärntner Verbindungsbüros in Brüssel, Martina Rattinger, saß nach den heutigen Anschlägen in der belgischen Hauptstadt geschockt in Wien fest. Sie wollte am Dienstag von Schwechat abfliegen, doch die Flüge wurden gestrichen, sagte sie am Dienstag im APA-Gespräch. Ihre vier Mitarbeiter in Brüssel, die zum Zeitpunkt der Anschläge schon im Büro waren, hat sie aufgefordert, vorerst dort zu verharren und später mit Taxis heimzufahren. Am morgigen Mittwoch könnten die Beschäftigten von zu Hause aus arbeiten.
"Erschreckt" zeigte sich Rattinger, "dass der Anschlag auf die U-Bahn-Station Maelbeek Mitten ins Herz des EU-Viertels getroffen hat". Ihr Büro liegt nur eine Metrostation weiter. Auch wenn sie jetzt "geschockt" sei, am Ende liege die Hoffnung aber doch darin, dass die EU am Ende stärker aus solch schrecklichen Vorkommnissen hervorgehen könne. Die Aufgaben des Büros wolle man weiter wahr nehmen, "aber die Sicherheit geht vor".