EU-Chefdiplomatin Kallas: Man kann Russland nicht trauen
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat Forderungen aus Moskau nach einem Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine als inakzeptabel zurückgewiesen. "Wenn sie erreichen, dass die Ukraine keine Militärhilfe mehr bekommt, dann können sie weitermachen, wie sie wollen, weil sich die Ukrainer nicht verteidigen können", warnte Kallas am Mittwoch. Die EU hat von den USA bisher keine Auskünfte zu dem Telefonat von Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin erhalten.
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Es werde nun versucht, Gespräche zu organisieren, um Informationen aus erster Hand zu erhalten, sagte Kallas der Deutschen Presse-Agentur und anderen Nachrichtenagenturen in Brüssel. Man sei allerdings bereits in Kontakt mit den Ukrainern gewesen. Diese haben sich bisher zurückhaltend zu dem Telefonat geäußert, mit dem Trump Putin zu einer Waffenruhe im russischen Krieg gegen die Ukraine bewegen wollte.
Putin will Stopp von Waffenhilfe und Geheimdienstinfos
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte nach dem Telefonat mit Trump Bedingungen für eine Waffenruhe gestellt. Nach Angaben des Kreml müssten Waffenlieferungen an die ukrainischen Streitkräfte sowie die Weitergabe von Geheimdienstinformationen eingestellt werden. "Das kann nicht akzeptiert werden", sagte Kallas am Mittwoch in Brüssel.
Putin hatte in dem Telefonat mit Trump am Dienstag dem von den USA und der Ukraine vereinbarten Vorschlag für eine vollständige Waffenruhe nicht zugestimmt. Stattdessen einigten sich Trump und Putin auf eine 30-tägige Aussetzung russischer Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur.
Kein Vertrauen in Russland
Russland sei nicht vertrauenswürdig, sagt Kallas in Hinblick Blick auf die zwischen Putin und Trump getroffene Vereinbarung, die Angriffe auf ukrainische Energieanlagen auszusetzen. "Wenn man die beiden Protokolle des Telefonats liest, wird klar, dass Russland eigentlich keinerlei Zugeständnisse machen will", sagte Kallas.