In Syrien

EU warnt Türkei vor Folgen von Invasion

07.10.2019

Erdogan droht mit dem unmittelbaren Einmarsch in Syrien.

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Die EU hat die Türkei vor den Folgen einer Militäroffensive im Nordosten Syriens gewarnt. Bewaffnete Auseinandersetzungen im Nordosten des Landes würden "nicht nur das Leiden von Zivilisten verstärken und zu massiven Vertreibungen führen", sondern bedrohten auch laufende politische Bemühungen für eine Beilegung des Syrien-Konflikts, sagte eine Sprecherin der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini am Montag in Brüssel.
 
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Montag erklärt, die Militäroffensive könne unmittelbar bevorstehen.
 
Die deutsche Bundesregierung warnte die Türkei ebenfalls vor einer Militäroffensive im Norden Syriens. "Die Bundesregierung nimmt die wiederholten Ankündigungen türkischer Politiker eine einseitige Militäroperation in Nordsyrien zu starten, sehr ernst", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Montag in Berlin. "Ein solches militärisches Eingreifen würde zu einer weiteren Eskalation in Syrien führen", fügte sie hinzu. Sie zeigte jedoch gleichzeitig Verständnis für die Sicherheitsinteressen der Türkei im Grenzgebiet.
 
Der Sprecher des deutschen Bundesinnenministeriums, Steve Alter, sagte, Innenminister Horst Seehofer (CSU) habe türkischen Regierungsvertretern in Ankara vergangene Woche deutlich gemacht, dass die Bundesregierung mit den türkischen Plänen für die Einrichtung einer "Sicherheitszone" für die Ansiedlung von Flüchtlingen in Syrien "ihre Probleme hat". Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt (CDU), sagte, durch eine türkische Offensive in Syrien würden möglicherweise noch mehr Menschen in die Flucht getrieben. Nach der gerade erreichten Verständigung über die Besetzung eines Verfassungskomitees für Syrien müssten vielmehr "Fortschritte bei der politischen Befriedung des Landes" im Mittelpunkt stehen.
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