Kommentar

EU-weites Volksbegehren muss kommen

15.03.2011

ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner: "Aus für Atomkraft realistisch!"

Zur Vollversion des Artikels
© TZ ÖSTERREICH, APA/Greenpeace
Zur Vollversion des Artikels

Der Super-GAU in Japan wird unsere Politik grundlegend verändern.
Die Atom-Lobbyisten – und ihnen nahestehende Politiker wie Merkel – werden abgewählt werden.

Die Menschen haben erkannt, dass sich Atomkraft nicht kontrollieren lässt. Das Märchen von den "sicheren AKWs" ist ausgeträumt.

Das Beispiel Fukushima zeigt: Ein außer Kontrolle geratenes Atomkraftwerk bedeutet tatsächlich einen Super-GAU. Es kann nicht repariert werden, weil sich kein Arbeiter mehr in die Nähe traut. Es kann ganze Nationen verstrahlen. Es kann die Weltwirtschaft zum Kollaps bringen. Es kann Tausende Kilometer entfernte Kontinente bedrohen.

Österreich hat die Pflicht, gerade jetzt im Kampf gegen die Atomkraft eine führende Rolle zu übernehmen.

Die Österreicher waren so klug, vor 30 Jahren – als uns japanische AKWs als Nonplus-Ultra dargestellt wurden – Nein zum AKW zu sagen.

Deshalb müssen unsere Politiker in der EU jetzt mit aller Vehemenz für die Abschaltung aller AKWs in Europa eintreten. Dieses "Aus für die Atomkraft" ist jetzt realistisch.

Die Atom-Lobby der EU hat in nur zwei Tagen (!) dem Vorschlag unseres Umweltministers zugestimmt, dass es für alle AKWs Stress-Tests geben soll. Doch das ist viel zu wenig.

In Wahrheit sind "Stress-Tests" für AKWs sinnlos – weil niemand Natur-Katastrophen "testen" kann.

Der einzig sinnvolle Schritt ist das Abschalten aller AKWs!

Die Idee von Kanzler Faymann, in Europa eine Volksbefragung zur Atomkraft durchzuführen, ist deshalb der einzig richtige Schritt.

Die Bürger sollen entscheiden, ob sie das unkalkulierbare Risiko der Atomkraft für ein paar Cent Ersparnis beim Strompreis eingehen wollen.

Eine Volksbefragung zur Atomkraft kann das Wunder bewirken, das unsere Politik dringend braucht:

Raus aus der Atomkraft – rein in die neuen, erneuerbaren Energien wie Sonne, Wasser, Wind. Diesmal würde wohl ganz Europa so entscheiden wie Österreich vor 30 Jahren.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel