Kosten und Umsetzung werden derzeit geprüft
Angesichts des Streits mit Russland in der Ukraine-Krise erwägt die Europäische Kommission eine Verdoppelung ihrer Gasvorräte zum Schutz vor Versorgungsengpässen. Möglicherweise müssten die EU-Staaten künftig den Bedarf von 50 oder 60 Wintertagen statt wie bisher für 30 Tage vorhalten, sagte Energiekommissar Günther Oettinger nach Beratungen mit den EU-Ressortchefs am Freitag in Athen.
Sanktionen keine Option
Kosten und Umsetzung eines solchen Vorschlags würden derzeit geprüft. Sanktionen gegen den russischen Energiesektor im Zuge des Konflikts seien aber keine Option. Erdgas sollte weder vom Lieferanten noch vom Käufer als Waffe eingesetzt werden, sagte Oettinger.
Die EU will sich als Reaktion auf die Krise unabhängiger von russischen Energie-Lieferungen machen. Die Regierung in Moskau droht der Ukraine wegen eines Streits um offene Gasrechnungen mit einem Lieferstopp. Dies schürte Sorgen, dass auch der Transport in die EU gestört werden könnte. Rund die Hälfte der russischen Gaslieferungen erhält die EU über den Transit durch die Ex-Sowjetrepublik. Russland hatte im Zuge des politischen Umsturzes in Kiew den Gaspreis für die Ukraine erhöht und die Halbinsel Krim in sein Staatsgebiet eingegliedert.