Tödliches Virus

Europa zittert vor den Killermücken: 71 Todesfälle

07.09.2018

West-Nil-Fieber: Mehr als 70 Todesfälle in Europa.

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© Getty Images (Symbolbild)
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Gesundheitsbehörden haben in diesem Jahr in der Europäischen Union fast 800 Fälle von West-Nil-Fieber bei Menschen registriert. In ganz Europa seien bis Donnerstag mindestens 71 Todesfälle gemeldet worden, teilte das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) am Freitag auf seiner Website mit.

Übertragen wird das Virus von Mücken, der Klimawandel bietet tropischen Arten jetzt auch in südlichen europäischen Ländern ideale Voraussetzungen. Bei rund 20 Prozent der Infizierten treten Symptome auf - für Ältere oft lebensgefährlich.

Demnach starben an der Viruserkrankung 26 Menschen in Serbien, 13 in Italien, zwölf in Rumänien und jeweils einer in Ungarn und im Kosovo. Für Griechenland wurden 18 Tote genannt, das griechische Gesundheitsministerium sprach dagegen am Freitag von 21 Toten. Knapp 180 weitere Infektionen wurden demnach erfasst.

Zehn Infektionen in Österreich

Innerhalb der EU wurden die bisher meisten Infektionen laut ECDC in Italien mit 327 Fällen gemeldet. In Frankreich wurden bisher 16 Fälle bekannt, in Österreich zehn. In insgesamt fünf Regionen von Frankreich und Kroatien seien in diesem Jahr zum ersten Mal Infektionen von Menschen mit dem West-Nil-Virus bekannt geworden, hieß es weiter.

In Griechenland betreffen die Fälle vor allem die Halbinsel Peloponnes und die ländlichen Regionen um Athen sowie das Gebiet um die Hafenstadt Thessaloniki. Die tatsächliche Zahl der Infizierten dürfte - sowohl in Griechenland als auch im übrigen Europa - deutlich über den offiziellen Zahlen liegen, denn die meisten Betroffenen weisen keine oder eher harmlose Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen auf.

Bei Erkrankung anzeigepflichtig

WNV-Nachweise gibt es in Österreich seit 2008 wiederholt bei Greifvögeln, Wassergeflügel und Stechmücken sowie beim Menschen. Alle Formen von klinischen Erkrankungen sind anzeigepflichtig und den zuständigen Behörden zu melden. Einen Impfstoff gibt es bisher nur für Pferde. Das Virus gehört zur Gruppe der Flaviviren und wird, wie z. B. auch die Erreger von Malaria, Gelbfieber oder Dengue-Fieber, durch Stechmücken (Gelsen) übertragen.
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