EVP-Chef: Keine Isolation aber gezielte Suche nach neuen Partnern.
"Europa zuerst" statt "Amerika zuerst": Mit diesem eigenen Slogan sollte Europa auf die Politik des neuen US-Präsidenten Donald Trump reagieren, meint der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber. "Sollte er mit dem Slogan 'America first' mit einem neuen amerikanischen Egoismus und Protektionismus Ernst machen, dann müssen wir dem ein 'Europe first' entgegensetzen", sagte Weber.
Dies bedeute dann aber nicht Isolation, sondern beispielsweise die gezielte Suche nach neuen Partnern, sagte der CSU-Politiker der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). "Dann muss die EU beispielsweise zügig auf Kanada, Mexiko oder Japan zugehen."
Der neue US-Präsident Trump hatte in seiner Antrittsrede am Freitag eine Politik des Schutzes eigener Wirtschaftsinteressen angekündigt. "Von jetzt an wird eine neue Vision dieses Land regieren. Von diesem Tag an heißt es: Amerika zuerst, Amerika zuerst." Trump sagte, er werde jede seiner Entscheidungen ganz und gar an amerikanischen Interessen ausrichten.
Der frühere EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) rief nach der Amtseinführung Trumps zu einer unaufgeregten Zusammenarbeit auf. "Seit Freitag haben wir mit Donald Trump einen neuen US-Präsidenten und eine neue Regierung, mit der wir gut, professionell und unaufgeregt zusammenarbeiten werden", sagte Schulz der "Rheinischen Post".