Nächster Paukenschlag in der NSA-Affäre: Österreich wird komplett abgehört, so ein Ex-Agent.
Die NSA-Aktivitäten in Österreich sind umfassender als gedacht. „Es ist konkret davon auszugehen, dass die NSA in Wien eine Abhörstation betreibt“, sagt jetzt der ehemalige US-Agent Thomas Drake im Magazin profil. Das heißt: Die NSA hört bei Telefongesprächen mit, liest SMS und E-Mails – das Zentrum für die US-Überwachung ist Wien. Das sind die Details:
- Mehrere Abhörstationen: Ein kürzlich veröffentlichtes NSA-Geheimdokument enthält die Bezeichnung „Vienna & Annex“ („Wien und Anhang“). Ex-US-Agent Drake deutet das als Hinweis: „Das ist ein Euphemismus für aktive Operationen, die unter dem Deckmantel der Botschaft laufen.“ Und: Die Überwachung läuft ferngesteuert, nicht mittels Agenten. Der Geheimdienst-Experte Siegfried Beer bestätigt gegenüber ÖSTERREICH: „Die flächendeckende Überwachung in Österreich ist Realität. Die NSA betreibt in Wien mehrere Abhörstationen.“
- US-Botschaft soll helfen. Der amerikanische Lauschangriff soll von Gebäuden der US-Botschaft betrieben werden, quasi unter ihrem Deckmantel, sagt Experte Beer.
- Auch UNO im Visier. Abhörfunktionen könnten auch in Gebäuden internationaler Organisationen wie der UNO installiert sein. „Den Amerikanern geht es primär um das, was international in Österreich passiert. Die UNO wird komplett abgehört“, so der Geheimdienstexperte.
- Österreichischer Horchposten. Zudem bestätigen mehrere Quellen ÖSTERREICH, dass der Horchposten „Königswarte“ in Hainburg eine besondere Rolle für die NSA-Überwachung spielt.
- Mysteriöse NSA-Villa. Laut Peter Pilz von den Grünen befindet sich im Garten der NSA-Villa in der Pötzleinsdorfer Straße 126–128 offensichtlich eine Antennenanlage des Systems SCS (Special Collection Service). Von dort aus sollen heimische Politiker bespitzelt werden. Die Polizei bewacht die Villa streng.
- Österreich kooperiert mit der NSA. Alle Aktivitäten passieren in Kooperation mit Österreich. Ein NSA-Dokument beweist, dass Österreich Kooperationspartner ist.
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Das von der Zeitung „El Mundo“ veröffentlichte NSA-Dokument beweist: Österreich arbeitet eng mit dem US-Geheimdienst zusammen. Österreich ist eines von 17 Ländern, mit denen eine „konzentrierte Kooperation“ eingegangen wurde.
Alle wollen NSA-Enthüller Ed Snowden befragen
Medienwirksamer kann ein Besuch nicht inszeniert werden: Die ganze Welt berichtete am Freitag über das erste Treffen von Ex-Geheimdienst-Mitarbeiter, NSA-Aufdecker und Amerikas Staatsfeind Nummer 1 Edward Snowden mit einem westlichen Politiker.
Codename „Irene“
Snowden bekam Besuch vom deutschen Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele (74), sie trafen sich an einem geheimen Ort in Moskau und die Mission lief unter dem Codenamen „Irene“. Snowden übergab Ströbele einen Brief, in dem er sich bereit erklärte, in Deutschland zur Aufklärung der Spionage-Affäre auszusagen – das zündete die Diskussion an, ob Snowden Asyl in Deutschland bekommen würde. Das ist jedoch mehr als fraglich: Führende konservative Politiker haben sich klar da
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Aysl in Europa?
Fest steht: Alle wollen zu Snowden. Neben Deutschland will ihn auch die Schweiz zur NSA-Spionage befragen. Österreichs Grüne fordern erneut: „Edward Snowden soll Asyl in Europa erhalten.“
Jochen Prüller