Eberhard von Brauchitsch und seine Frau nahmen sich das Leben.
Der frühere Flick-Manager Eberhard von Brauchitsch und seine Frau Helga sind tot. Laut "BILD" wählte das Ehepaar den Freitod. Die Schweizer Sterbehilfe-Organisation "Exit" war unterstützend dabei. Sie nahmen das Schlaf- und Narkosemittel „Natrium-Pentobarbital“ und waren nach 15 bis 20 Minuten tot.
Das Ehepaar war schwer erkrankt. Von Brauchitsch litt an einem Lungenemphysem, seine Frau an Parkinson. Sie wurden in ihrer Wohnung in Zürich gefunden.
Drahtzieher der Flick-Affäre
Von Brauchitsch (83) galt als Drahtzieher der Flick-Affäre, die Anfang der 80er Jahre die Bundesrepublik erschütterte. Der damalige Generalmanager des Flick-Konzerns hatte rund 26 Millionen D-Mark an Parteien, Stiftungen und zahlreiche Politiker verteilt. Zu den Empfängern gehörten die FDP-Größen Otto Graf Lambsdorff und Hans Friderichs, die zu hohen Geldstrafen verurteilt wurden. Lambsdorff musste in der Folge als Wirtschaftsminister zurücktreten.
Hintergrund des Skandals war der Wunsch Flicks, Erlöse aus dem Verkauf einer Beteiligung an Daimler-Benz wieder steuerbegünstigt anlegen zu können. Wegen Steuerhinterziehung wurde er 1984 zu zwei Jahren Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Um den einstigen Industriekapitän war es in den vergangenen 15 Jahren ruhig geworden. Der Manager, der einst zum inneren Machtkreis der deutschen Wirtschaft gehörte, hatte mehr Zeit für seine Familie. Seit 1952 war er mit der Ärztin Helga verheiratet. Das Paar hatte vier Kinder.