Andy Coulson soll von den illegalen Methoden der News of the World gewusst haben.
Er war Pressesprecher und Top-Berater des Premierministers, am Freitag klickten für Andy Coulson die Handschellen: Der frühere Chefredakteur der Skandal-Zeitung News of the World
steht im Verdacht, von den Handy-Abhörpraktiken der Zeitung gewusst zu haben.
Journalisten der Zeitung sollen nicht nur die Handys von Prominenten und Politikern angezapft haben, sondern auch von Terroropfern und Hinterbliebenen toter Soldaten.
Besonders perfid: Im Fall eines entführten und später tot aufgefundenen Mädchens sollen sogar Nachrichten auf der Mailbox ihres Handys gelöscht worden sein, um Platz für neue zu machen. Die Eltern der 13-Jährigen hatten deshalb gehofft, ihr Kind sei noch am Leben.
Zeitungs-Eigentümer Rupert Murdoch zog daraufhin die Reißleine: Das Skandal-Blatt wird nach 168 Jahren eingestellt und soll am kommenden Sonntag zum letzten Mal erscheinen. Mehr als 250 Jobs sind damit verloren.
„Alle gekündigt"
Nicht nur der ehemalige Sonnyboy Coulson, auch seine Nachfolgerin bei der Zeitung, Rebekah Brooks, steht im Mittelpunkt der Kritik. „Ihr seid alle gekündigt, nur ich nicht“, hatte die resche Rothaarige der Zeitungsbelegschaft verkündet, doch mittlerweile wackelt auch ihr Sessel.
Auch Premierminister David Cameron gerät massiv unter Druck. „Wir stecken alle mit drin – die Presse, die Politiker, die Chefs aller Parteien, ich selbst inbegriffen,“ gab er zu. Britische Parteichefs seien so wild darauf gewesen, in der Gunst der Zeitungen zu stehen, dass sie ignorierten, wie bei einigen Blättern gearbeitet wurde.