Islamwissenschaftler Hamed Abdel-Samad sorgt mit einem Interview für Aufregung.
Die verheerenden Anschläge von London schockierten die Weltöffentlichkeit. Fünf Menschen wurden am Mittwoch getötet, rund 40 weitere verletzt. Als Täter wurde inzwischen der 52-Jährige Khalid Masood identifiziert. Der gebürtige Brite wurde im Gefängnis radikalisiert und konvertierte zum Islam. Bereits am Donnerstag bekannte sich die Terror-Miliz ISIS zum Attentat.
Der Terror-Anschlag hat nun eine neue Islamismus-Debatte entfacht. Islamwissenschafter Hamed Abdel-Samad geht dabei nun im Interview mit der NZZ hart mit dem Islam ins Gericht. „Gewalt gehört zum Islam, sie ist im Koran angelegt und wurde von Mohammed vorgelebt“, so der gebürtige Ägypter. „Der Islamismus ist nur eine konsequente Umsetzung dessen, was im Koran steht“, so Abdel-Samad weiter.
Der Islamwissenschaftler fordert daher Reformen: „Reform würde bedeuten, dass wir uns öffnen sollten, dem Westen gegenüber, vom Westen lernen sollten.“ Man müsse die „Gewaltpassagen im Koran für ungültig erklären.“ Dies Reformen seien in naher Zukunft aber nicht realisierbar, so Abdel-Samad.
Die Thesen Hamed Abdel-Samads sind in der Fachwelt höchst umstritten. Der Deutsch-Ägypter ist für seine islamkritischen Werke bekannt und steht immer wieder in Kritik.