Naher Osten

Experte nach Haniyeh-Tötung: Befinden uns in einem Flächenbrand

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Eine Deeskalation der Situation scheint in weiter Ferne. 

"Wir befinden uns schon seit Jahren in einem Flächenbrand", meinte Walter Posch, Orientalist am Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement der österreichischen Landesverteidigungsakademie am Mittwoch im Interview mit dem ORF-Radio Ö1 in Analyse der jüngsten Entwicklungen im Nahost-Konflikt. Das diplomatische Vorgehen der USA sei ein Vorbild, die Beiträge des Iran jedoch nicht produktiv.

Was die Kraftverhältnisse in dem Konflikt betrifft, sei Israel nicht mehr so stark, wie es früher einmal gewesen ist. Die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon betrachtet Posch zwar als fähig in der Verteidigung, es mangle ihr jedoch an den operativen Fähigkeiten, die für einen offenen Konflikt mit Israel nötig wären.

USA hat diplomatische Vorbildwirkung 

Positiv sprach Posch jedoch von den USA, denen er eine diplomatische Vorbildwirkung zuschreibt. "Allein die Tatsache, dass das mächtigste Land der Welt an diplomatischen Lösungen arbeitet und natürlich das militärische Potenzial auch zur Unterstützung von diesen hat - allein das zeigt schon eine gewisse Vorbildwirkung für andere regionale Hegemone".

Das Agieren des Iran lösen bei dem Experten jedoch keine Hoffnung aus. Die Regierung in Teheran spreche von einem "Widerstand", ohne konkrete Lösungsvorschläge zu bringen. Durch Bedrohungen würde sich einer Lösung des Konflikts nicht angenähert werden. Eine Deeskalation der Situation scheint für Posch im Moment in weiter Ferne.

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