Die Terror-Miliz baut Macht außerhalb ihres Kerngebietes aus.
Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat sich im Fastenmonat Ramadan Expertenangaben zufolge mit einer Reihe blutiger Anschläge auch außerhalb seines Kerngebietes profiliert.
Während die Jihadisten in ihrem sogenannten "Kalifat" in Syrien und dem Irak schwer unter Druck stünden, habe es der IS seit Beginn des Ramadans Ende Mai geschafft, "Fortschritte auf anderen Schlachtfeldern außerhalb der zwei Länder zu erzielen", schreibt die auf jihadistische Propaganda spezialisierte Site Intelligence Group. Dies gelte besonders für Afghanistan und die Stadt Marawi auf den Philippinen.
Anschläge in 13 Ländern
Der IS habe im Ramadan bisher Anschläge in 13 Ländern für sich beansprucht - unter anderem in Großbritannien, Israel und dem Iran, hieß es weiter. Der IS soll unter anderem für eine Messerattacke mit sieben Toten in London, den Anschlag auf das Parlament und das Mausoleum des Revolutionsführers Ayatollah Ruhollah Khomeini in Teheran und für eine Explosion in der afghanischen Hauptstadt Kabul, bei der auch die Deutsche Botschaft schwerbeschädigt wurde, verantwortlich sein.
Der Ramadan, der dieses Jahr aller Voraussicht nach am 24. Juni endet, gilt unter Muslimen eigentlich als eine friedliche Zeit. Jihadisten wie die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) rufen ihre Anhänger hingegen ausdrücklich zum Kampf und zu Anschlägen auf. Sie sehen sich damit in der Tradition des Propheten Mohammed, der eine seiner wichtigsten Schlachten im Ramadan geführt hatte. Islamische Extremisten gehen aufgrund der Überlieferungen aus dem Leben des Propheten davon aus, dass ein Märtyrertod im Ramadan den Kämpfern im "Heiligen Krieg" die besten Plätze im Paradies beschert.