Der Startschuss fiel mit einem spektakulären Feuerwerk. Bis zu 44 Mrd. Euro kostet die Weltausstellung.
Mit einem großen Feuerwerk, Wasserspielen und Lasershows ist am Freitag die Expo 2010 in Shanghai eröffnet worden. Der glanzvolle Auftakt der sechs Monate dauernden Weltausstellung stand der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking vor zwei Jahren in nichts nach. Zu der Feier war viel Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Showgeschäft nach Shanghai gekommen. Am Samstag wird die Expo dann für Besucher geöffnet. Auf der Weltausstellung präsentieren sich nahezu 200 Länder mit Kultur und Technik. Bis Oktober werden 70 Millionen Besucher erwartet.
Jackie Chan und Andrea Bocelli
Zu den Teilnehmern der
Eröffnungsfeier gehörten der gastgebende Staatspräsident Hu Jintao, sein
französischer Kollege Nicolas Sarkozy, der südkoreanische Staatschef Lee
Myung Bak und EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso. Auf der
hochkarätig besetzten Gästeliste standen auch Karatefilm-Virtuose Jackie
Chan, Schauspielerin Halle Berry, Starpianist Lang Lang und Opernstar Andrea
Bocelli.
Anlässlich der Expo sind die Sicherheitsvorkehrungen in Shanghai verschärft worden. Das Ausstellungsgelände wurde am Freitag weiträumig abgesperrt. An jeder Straßenecke waren Polizisten postiert. In Hotels und U-Bahn-Stationen wurden Taschen und Rucksäcke durchleuchtet.
Mitterlehner: "Präsenz wichtig"
Hunderte in Rosa
gekleidete Sängerinnen stimmten im größten Konzertsaal der Welt auf dem
Ausstellungsgelände die chinesische Nationalhymne an, bevor die Fahnen der
189 Teilnehmerstaaten hereingetragen wurden. Anschließend erklärte der
chinesische Präsident Hu Jintao die Expo für eröffnet.
Aus Österreich waren Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (V) und Expo-Regierungskommissär Hannes Androsch angereist, die am Samstag den futuristisch anmutenden Österreich-Pavillon eröffnen werden. Für Mitterlehner ist die Expo in Shanghai freilich die "wichtigste Weltausstellung der letzten Jahre. Wer hier nicht präsent ist, findet keine Partner, und wer hier keine Partner hat, macht kein Geschäft", wie er am Freitag sagte. 95 Prozent der Expo-Besucher werden Einheimische sein, so Mitterlehner, der darauf hofft, mehr Chinesen für das Urlaubsland Österreich begeistern zu können. Guter Wind soll u.a. auch für Industriezweige wie Energie- und Umwelttechnik sowie kommunale Dienstleistungen gemacht werden.
Expo kostet bis zu 43 Mrd. Euro
Die Expo, die ganze sechs Monate
lang dauern wird, steht unter dem Motto "Better City, better Life". Das von
der Alpenrepublik gewählte Unterthema gibt sich ganz
österreichisch-harmonieorientiert: "Sinne im Gleichklang". Die
Ausstellung hat die doppelte Fläche von Monaco und ist zwanzigmal so groß
wie das Gelände der Expo 2008 im spanischen Saragossa. Es werden 70
Millionen Besucher erwartet, der Großteil davon aus China. Bei der Expo in
Hannover vor zehn Jahren waren es rund 18 Millionen.
Knapp zwei Jahre nach den Olympischen Spielen in Peking will China mit der bis 31. Oktober laufenden Expo seine wirtschaftliche Stärke demonstrieren. Nach offiziellen Angaben gibt die Volksrepublik umgerechnet 3,2 Mrd. Euro für die Schau aus, doppelt so viel wie für die Sommerspiele. Chinesische Medien bezifferten die Gesamtkosten für die Expo und die im Zusammenhang damit errichtete Bauten sogar auf bis zu 43 Mrd. Euro.
Die Expo zeigt vor allem grüne Technologien aus rund 190 Teilnehmerländern. China richtet als erstes Schwellenland eine Expo aus. Die Volksrepublik bemüht sich, die Veranstaltung umweltfreundlich zu gestalten - etwa mit der größten Solaranlage des Landes als Teil der Ausstellung. Insgesamt werden bis Ende Oktober bis zu hundert Millionen Besucher erwartet, darunter rund 3,5 Millionen aus dem Ausland.