Seeleute und Müllabfuhr protestieren gegen das Sparpaket der Regierung.
Wegen eines Streiks der Gewerkschaft der Seeleute ist es am Dienstag zu erheblichen Problemen im Fährverkehr in Griechenland gekommen. Betroffen waren vor allem die Verbindungen in der Ägäis.
Inseln abgeschnitten
Am Dienstagmorgen lief keine einzige Fähre aus Piräus zu den Ägäisinseln aus. Der Streik sollte um 06.00 Uhr Ortszeit (05.00 MEZ) am Mittwoch in der Früh zu Ende gehen. Damit sind viele Inseln, die keinen Flughafen haben, für 24 Stunden von der Außenwelt abgeschnitten, wie das staatliche Radio berichtete.
Der internationale Verkehr zwischen Italien und Griechenland in der Adria und im Ionischen Meer sei von dem Streik nicht betroffen, hieß es. Die Seeleute protestieren damit gegen das harte Sparprogramm der sozialistischen Regierung in Athen und fordern mehr Geld.
Athen und Thessaloniki versinken langsam im Dreck
Die beiden Großstädte drohen im Müll zu versinken. Nach knapp einer Woche Streik der Müllabfuhr liegen an fast allen Straßen der Vier-Millionen-Metropole Abfall-Berge. "Es stinkt widerlich", sagten Anrainer am Dienstag in Fernsehberichten. Streunende Katzen und Hunde wühlten im Müll. Ähnlich sah es auch in der Hafenstadt Thessaloniki und in anderen griechischen Städten aus.
Grund für den Streik: Die Gewerkschaft der bei der Müllabfuhr Beschäftigten fordert mehr Geld und die Einstellung von 500 zusätzlichen Arbeitern. Städte und Regierung weigern sich aber, weil es wegen der dramatischen Finanzlage nicht genug Geld dafür im Haushalt gebe.