Kurdische und arabische Kämpfer rücken beretis auf Raqqa vor.
Bei ihrer Anti-IS-Offensive in der syrischen Provinz Raqqa sind kurdische und arabische Kämpfer seit Dienstag vorangekommen: Beim Vormarsch auf die Stadt Raqqa, eine Art Hauptstadt der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) in Syrien, seien fünf Dörfer und mehrere Felder erobert worden, sagte ein Kommandant der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.
Pausenlose Luftangriffe
Die Frontlinie liegt noch 60 Kilometer vor Raqqa. Die SDF würden IS-Stellungen praktisch ohne Unterbrechung mit Artillerie beschießen, erklärte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Sie würden von der US-geführten Anti-IS-Koalition durch pausenlose Luftangriffe unterstützt, teilte die in Syrien vernetzte Organisation mit Sitz in Großbritannien mit.
US-Spezialkräfte helfen den SDF-Kräften auch auf dem Boden, wie ein AFP-Fotograf beobachtete. "Sie beschießen Autos, die der IS als Bomben gegen uns einsetzt", sagte ein SDF-Kommandant. Das Pentagon bestritt nicht den Einsatz von US-Soldaten.
Tunnel gegraben
Der Beobachtungsstelle zufolge hat die IS-Miliz nördlich von Raqqa 2.000 Kämpfer zusammengezogen, um die Hochburg zu verteidigen. "Sie haben sich vorbereitet, Tunnel gegraben und Sprengstoff versteckt, sie haben auch Autobomben vorbereitet und sich in Gebäuden unter Zivilisten gemischt", sagte der Direktor der Organisation, Rami Abdulrahman. Die Angaben der Stelle sind für Medien meist nur schwer zu überprüfen.
Die Offensive in Raqqa war am Dienstag ausgerufen worden, einen Tag nach dem Start von Angriffen auf die IS-Hochburg Falluja im Irak. Experten erwarten keine raschen Eroberungen der beiden Städte, weil sich die Extremisten lange auf die Offensive vorbereiten konnten.