Frau starb nach Gefangenschaft

Fall Höxter: Paar gestand weitere Tötung

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Die Staatsanwaltschaft will sich am Dienstag zum Ermittlungsstand äußern.

Das Paar aus dem nordrhein-westfälischen Höxter, das für den Tod einer wochenlang gefangen gehaltenen Frau verantwortlich sein soll, hat offenbar ein weiteres Tötungsdelikt gestanden. Dies meldeten die "Bild"-Zeitung und die "Neue Westfälische" am Montag. Die Deutsche Presse Agentur erhielt aus Polizeikreisen eine Bestätigung der Berichte.

Frau gefangen gehalten
Das Paar aus Höxter soll eine 41-jährige Frau aus dem niedersächsischen Bad Gandersheim über Wochen in einem Haus in Höxter gefangen gehalten und so lange misshandelt haben, bis sie starb. Gegen den 46-jährigen Mann und seine 47-jährige Ex-Frau war am vergangenen Donnerstag Haftbefehl wegen Totschlags erlassen worden. Opfer und Tatverdächtige hatten sich über eine Kontaktanzeige in einer Zeitung kennengelernt.

Fall Höxter: Paar gestand weitere Tötung
© APA/dpa/Marcel Kusch

© APA/dpa/Marcel Kusch - Hier wurde die 41-Jährige wochenlang festgehalten.


Verbindung zum Fall Frauke Liebs?
Wie die "Bild"-Zeitung berichtete, soll noch unklar sein, ob das angebliche zweite Mordgeständnis mit dem bisher ungelösten Fall der 21-jährigen Frauke Liebs in Verbindung steht. Der "Neuen Westfälischen" zufolge war die Schwesternschülerin aus Lübbecke 2006 in Paderborn verschleppt worden. Monate später wurden demnach Überreste der Leiche in einem Wald in Lichtenau gefunden.

Die Staatsanwaltschaft Paderborn wollte sich am Montag nicht zum Stand der Ermittlungen äußern. Die Behörde verwies auf eine Pressekonferenz, die am Dienstag in Bielefeld stattfinden soll.

Ähnlichkeiten zur "Schwarzen Witwe"
Schon einmal wurden in Deutschland arglose Opfer per Kontaktanzeige in eine Todesfalle gelockt - ähnlich wie jetzt nach bisherigen Erkenntnissen eine 41-Jährige in Höxter. 2007 deckten die Behörden eine Mordserie im niedersächsischen Bodenfelde auf, das nur knapp 20 Kilometer von Höxter entfernt liegt. Eine als "Schwarze Witwe" titulierte frühere Prostituierte hatte ältere Männer ermorden lassen.

Sie hatte die alleinstehenden Senioren mit Kontaktanzeigen gesucht, ihnen liebevolle Zuwendung und Pflege versprochen, sie nach Bodenfelde geholt und finanziell ausgenommen. Auf diese Weise kassierte sie mindestens 500.000 Euro. Zudem bezog sie als Witwe eines der Mordopfer eine Rente.

Lebenslange Haft
Wenn die Opfer Ansprüche stellten, wurden sie mit Medikamenten ruhig gestellt. Später ließ die "Schwarze Witwe" die Senioren von einem vermindert schuldfähigen Gehilfen umbringen. Die Leichen wurden weggeschafft, angezündet oder vergraben. Die Justiz wies der Frau vier Morde in den Jahren 1994 bis 2000 nach. Sie wurde 2008 zu lebenslanger Haft verurteilt. Ihr Mittäter erhielt zwölf Jahre Freiheitsstrafe.
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