Opfer-Anwalt ist von Schuld des "Engels mit den Eisaugen" überzeugt.
Im Prozess um den 2007 in Perugia verübten Mord an der Britin Meredith Kercher hat sich der Anwalt der Hinterbliebenen am Montag in Florenz von der Schuld der beiden Angeklagten überzeugt gezeigt. Amanda Knox und Raffaele Sollecito sollen die 23-jährige Studentin im Drogenrausch erstochen haben.
Rechtsanwalt Vieri Fabiani bezeichnete Knox und Sollecito als Personen mit kriminellen Fähigkeiten. "Der Rausch führte zu diesem schrecklichen Verbrechen", sagte der Anwalt. Die Familie Meredith Kerchers werde zur Urteilsverkündung im Jänner nach Florenz kommen, kündigte dessen Kollege Francesco Maresca an.
Die 26 Jahre alte US-Studentin Knox und der drei Jahre ältere Sollecito müssen sich seit September für den Mord an Kercher zum dritten Mal vor Gericht verantworten. Die Studentin war im November 2007 tot in ihrem WG-Zimmer gefunden worden. Während Knox dem Prozess fernbleibt, erschien Sollecito am Montag erneut vor Gericht. Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft bezeichnete er als "oberflächlich und dubios".
Kerchers damalige Mitbewohnerin Knox und ihr Ex-Freund waren unter Tatverdacht geraten und 2009 zu langen Haftstrafen verurteilt worden. 2011 sprach ein Berufungsgericht sie frei, bevor Italiens höchstes Gericht im März entschied, den Prozess neu aufzurollen.