Das BKA schirmt den Ex-Weggefährten von Christian B. seit Jahren ab und versteckt ihn an verschiedenen Orten in Europa. Jetzt äußert er sich erstmals in der Öffentlichkeit.
Helge B. ist der wichtigste Zeuge im Fall Madeleine McCann. Aufgrund seiner Aussagen gibt es einen Hauptverdächtigen um das Verschwinden Maddies. Staatsanwaltschaft und BKA sind sich sicher, mit Christian B. den Entführer der kleinen Maddie gefasst zu haben.
Das BKA schirmt den Ex-Weggefährten von Christian B. seit Jahren ab und versteckt ihn an verschiedenen Orten in Europa. Jetzt äußert er sich in einem Interview mit der deutschen "Bild"-Zeitung an einem geheimen Ort erstmals in der Öffentlichkeit.
Helge B.: "Es hat mein Leben ruiniert"
Er erzählt gegenüber "Bild" etwa wie B. ihm die Tat aus Versehen gestand, wann er erstmals die Polizei alarmierte und warum er es aus heutiger Sicht lieber nicht getan hätte. "Ich habe nicht damit gerechnet, welche Dimensionen das alles annimmt", sagt Helge B.. "Es hat mein Leben ruiniert."
Kennengelernt hatte er Christian B. auf dem Parkplatz vor einer Kneipe in Portugal. "Meine Freunde Micha und Manni haben mir Christian vorgestellt. Er hatte ihnen bei einer Panne geholfen, das fand ich gut", sagt Helge B. über die erste Begegnung.
Das Geständnis
Über das Geständnis. 2008 haben sich die beiden auf dem Dragon Festival in Orgiva gesehen. Er habe Helge B. gefragt: 'Fährst du nicht mehr nach Portugal und machst da Business?' "Nein, hab ich gesagt, seit das Mädchen dort verschwunden ist, sind mir da zu viele Polizeikontrollen und das brauche ich ja nun gar nicht. Wir sind auf Maddie gekommen und ich habe gesagt: Ich verstehe sowieso nicht, wie die Kleine so spurlos verschwinden konnte", berichtet Helge B. gegenüber "Bild". "Der Christian hatte zwei, drei Bier getrunken und hat daraufhin gesagt: 'Sie hat ja nicht geschrien'. Ich habe sofort gecheckt, was der da gesagt hat. Ich dachte: Der weiß das."
"Er hat aber auch gecheckt, dass ich das verstanden habe, und ist darauf nachts abgehauen. Um 3, 4 Uhr morgens ist der von einem vollbesuchten Festival abgehauen mit seinem Wohnmobil", erzählt Helge B.
Die Aussage Helge B.s
Helge B. berichtet weiter, dass er bereits 2008 Scotland Yard unter der Maddie Hotline angerufen hatte, aber kein Gehör für sein Anliegen bekam. 2017 als er gerade eine Haftstrafe in Griechenland abgesessen hatte, kontaktierte er – nachdem er vom 10. Jahrestag des Verschwindens hörte – erneut Scotland Yard. Dieses Mal gab es ein Treffen mit Beamten.
Warum Helge B. jetzt auspackt
"Das muss alles auch mal ein Ende haben. Es werden so viele Lügen über mich verbreitet, und ich kann dagegen nichts machen. Ich bin hilflos. Ich habe mich doch bemüht, etwas zu unternehmen! Ich habe Scotland Yard schon 2008 kontaktiert! Warum sollte ich so etwas erfinden? Das kann man sich doch nicht ausdenken! Dann wäre ich ein noch besserer Lügner als Münchhausen! Ich habe auch von Anfang an gesagt: Die Belohnung möchte ich nicht haben. Sollen sie das Geld doch spenden. Da kann man bessere Sachen mit machen. Ich brauche das Geld nicht", sagt Helge B.
Helge B.: "Ich würde mir wünschen, dass endlich Ruhe ist. Für mich ist klar, dass Maddie nicht mehr lebt. So traurig das sein mag – es wäre besser, wenn man ihre Leiche findet." Er habe Sorge, dass Christian B. damit durchkomme, sagt Helge B. gegenüber "Bild".