Libanon

Familie von ISIS-Chef festgenommen

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Eine seiner Frauen und ein Sohn wurden aufgegriffen.

Die libanesische Armee hat Sicherheitskreisen zufolge eine Frau und eine Tochter des IS-Chefs Abu Bakr al-Baghdadi festgenommen. Sie seien vor neun Tagen im Norden des Landes bei der Einreise aus Syrien aufgegriffen worden, sagten Vertreter der Sicherheitsbehörden am Dienstag in Beirut. Laut der libanesischen Zeitung "As-Safir" beruhte die Festnahme auf Informationen ausländischer Geheimdienste.

Zunächst hatte es geheißen, die Frau sei mit einem Sohn gereist. Später sprach ein ranghoher Sicherheitsbeamter allerdings von einer Tochter. Die Frau werde im Verteidigungsministerium verhört. Es sei eine DNA-Probe genommen worden, um sicherzugehen, dass es sich um ein Kind des Anführers der Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) handle.

Polygamie
Einem auf einer IS-nahen Webseite veröffentlichten Lebenslauf Bahgdadis zufolge ist der Iraker verheiratet. Wie viele Frauen er hat, ist unbekannt. Nach islamischem Recht kann er bis zu vier Frauen heiraten. Nach Angaben libanesischer Sicherheitsbehörden handelt es sich bei der Festgenommenen um Baghdadis "Zweitfrau". Sie sei Syrerin.

 Abu Bakr al-Bagdadi hatte sich am 29. Juni in der irakischen Großstadt Mossul zum "Kalifen" aller Muslime erklärt - ein Anspruch, der von fast allen islamischen Geistlichen zurückgewiesen wird. Zugleich rief der Jihadistenführer ein "Kalifat" aus, das vorerst die Gebiete in Syrien und dem Irak unter der Kontrolle seiner Miliz umfasst.

Baghdadi wurde US-Angaben zufolge im Jahr 1971 in der irakischen Stadt Samarra geboren und schloss sich nach der US-Invasion im Frühjahr 2003 dem Aufstand gegen die ausländischen Truppen an. Die US-Armee meldete im Oktober 2005 seinen Tod, doch 2010 tauchte er an der Spitze des irakischen Al-Kaida-Ablegers "Islamischer Staat im Irak" (ISI) wieder auf. Im Vormonat wurde spekuliert, Baghdadi sei bei US-Luftangriffen bei Mossul verwundet oder getötet worden.

Die libanesischen Sicherheitskräfte gehen seit Monaten gegen IS-Anhänger vor, um zu verhindern, dass die Extremisten auch im Nachbarland Syriens Fuß fassen. Besonders im Visier der Geheimdienste stehen dabei auch die Grenzübergänge. Zugleich versucht eine von den USA angeführte Allianz auch, den IS im Irak und Syrien zurückzudrängen. Der IS geht mit äußerster Brutalität gegen alle vor, die sie als Ungläubige betrachtet. Hunderte Menschen wurden festgenommen, gekreuzigt oder enthauptet mit der Begründung, sie seien vom Glauben abgefallen.
 

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