58.000 sind derzeit im Land. Fast 1.200 der Jugendlichen sind ohne Begleitung unterwegs.
Rund 58.000 Flüchtlinge halten sich derzeit nach Behördenangaben in Griechenland auf. Fast die Hälfte (46 Prozent) davon sind Minderjährige, wie der Vizeminister für Migrationspolitik, Yannis Mouzalas, jüngst feststellte. Diese Aussage steht im Widerspruch zur Annahme, dass unter den Migranten zu einem überwiegenden Teil junge männliche Erwachsene zu finden sind.
Über 1.200 dieser Kinder und Jugendliche waren ohne jegliche Begleitung unterwegs. Mouzalas vertrat die Ansicht, dass die Flüchtlingskinder ein Recht auf Bildung hätten und ab September eine Schule besuchen müssten.
Flüchtlingsdeal mit Türkei weiter notwendig
Der Vizeminister betonte auch die Notwendigkeit der Einhaltung des Flüchtlingspaktes zwischen der EU und der Türkei. Sollte dieser platzen, würden seiner Einschätzung nach bis zu 180.000 Flüchtlinge nach Griechenland kommen. Derzeit gelangen täglich zwischen 70 und 100 Personen illegal von der Türkei nach Griechenland. Vor der Vereinbarung des Abkommens seien es täglich 800 bis 1.200 gewesen, so Mouzalas. Auf den ostägäischen Inseln warten darüber hinaus 11.000 Personen darauf, in einem Aufnahmezentrum auf dem griechischen Festland verlegt zu werden.
Nach Informationen des griechischen Büros des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (UNHCHR) wurden mittlerweile schon 9.200 Flüchtlinge in Griechenland in Wohnungen und Hotels untergebracht. Ziel sei, bis Ende des Jahres 20.000 Flüchtlinge solche Unterkünfte zu gewährleisten, hieß es.
Angesichts solcher Daten hat die EU-Kommission die Mitgliedsländer der Union dazu aufgerufen, Griechenland in der Flüchtlingskrise stärker mit Asylexperten zu unterstützen: "Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, Griechenland den Rücken zu kehren", sagte der für Flüchtlingsfragen zuständige EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos.