Eine Demonstrantin wurde nahe des Tahir-Platzes erschossen.
In Ägypten ist bei Kundgebungen zum vierten Jahrestag des Aufstandes gegen den früheren Präsidenten Hosni Mubarak eine 34-jährige Journalistin ums Leben gekommen. Shaima al-Sabbagh war bei einer friedlichen Demonstration unterwegs, als plötzlich Schüsse fallen. Die fröhliche Mutter wurde von einer Ladung Schrot am Kopf getroffen. Ein verzweifelter Mann versucht die blutende Frau in Sicherheit zu bringen, doch sie stirbt in seinen Armen,
Teilnehmer des Protestes würden laut Medienbericht der Polizei die Schuld am Tod der Frau geben. Das Innenministerium hingegen machte nicht näher definierte "Bewaffnete" verantwortlich.
800 Tote
Bei den am 25. Jänner 2011 gestarteten Protesten gegen den Langzeitherrscher Hosni Mubarak waren mehr als 800 Menschen gestorben. Mubarak musste in der Folge der Proteste zurücktreten. Ein Verfahren gegen ihn wegen Mitschuld am Tod der Demonstranten wurde vergangenen November eingestellt.
Sicherheitskräfte hatten die Demonstration am Samstagabend in der Kairoer Innenstadt nach wenigen Minuten aufgelöst. Mitglieder der Volksallianz warfen der Polizei unnötige Gewalt und den Einsatz von Tränengas vor. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte der einer Agentur am Sonntag, der Vorfall werde untersucht.
Zweiter Demonstrant erschossen
Auch in der nördlichen Küstenstadt Alexandria ist ein Demonstrant von der Polizei erschossen worden. Der Mann habe auf Beamte geschossen, teilte die Polizei mit. Diese hätten daraufhin das Feuer erwidert und den Demonstranten erschossen. Drei weitere Protestierende wurden demnach bei dem Vorfall verletzt.