Italien-Wahl

Aktivistin zieht sich vor Berlusconi aus

04.03.2018

Sie überrascht Berlusconi bei der Stimmabgabe. 

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Die Italiener sind heute, Sonntag, zu Parlamentswahlen aufgerufen. Circa 46,5 Millionen Wahlberechtigte sollen über 630 Abgeordnete und 315 Senatoren bestimmen. An vorderster Front tritt die Mitte-Rechts-Allianz um Ex-Premier Silvio Berlusconi gegen die populistische Fünf Sterne-Bewegung an. Den Sozialdemokraten (PD) um Ex-Premier Matteo Renzi droht laut Umfragen eine historische Pleite.

Die Wahllokale sind von 07.00 bis 23.00 Uhr geöffnet. Nachwahlbefragungen werden unmittelbar nach Wahlschluss veröffentlicht. Mit einem vorläufigen Endergebnis wird am Montag im Laufe des Vormittags gerechnet. Die Italiener wählen erstmals mit einem neuen, "Rosatellum" genannten Wahlsystem, einem mühsam ausgehandelten Kompromiss unter den Parteien. Das neue Wahlsystem, das dieselben Regeln sowohl für die Abgeordnetenkammer als auch für den Senat vorsieht, ist eine Mischung aus Mehrheits- und Verhältniswahl.
 

Femen-Aktivistin zieht vor Berlusconi blank

Bei der Stimmabgabe von Silvio Berlsuconi kam es zu einem Femen-Eklat. Eine Aktivistin schleicht sich nach vorne, zieht sich aus und springt auf den Tisch, auf dem Berlusconi gerade seine Wahlstimme abgibt. Der Politiker reagiert gelassen auf den Vorfall. Er sieht die nackte Femen-Aktivistin und dreht sich schnell weg.

 

Probleme mit Stimmzettel

Neue Wahlzettel sollen Betrug bei den italienischen Parlamentswahlen erschweren. Die Wähler erhielten am Sonntag erstmals Wahlzettel, auf denen sich ein Abschnitt mit einem Code aus Buchstaben und Ziffern befindet.

Dieser alphanumerische Code wird bei der Ausgabe des Wahlzettels zusammen mit der Ausweisnummer des Wählers registriert. Nachdem der Wahlberechtigte in der Kabine seinen Wahlzettel angekreuzt hat, darf er diesen nicht selber in die Urne werfen, wie es bei Wahlen bisher der Fall war.
 
Der Wähler muss dem Vorsitzenden des Wahllokals den Wahlzettel übergeben. Dieser prüft, ob die Nummer auf dem Wahlzettel dieselbe ist, die registriert wurde, und muss den Abschnitt abtrennen, womit die Anonymität der Stimme gewährleistet wird. Erst dann kann der Präsident den Wahlzettel in die Urne werfen.
 
Diese Prozedur wurde mit dem neuen Wahlgesetz "Rosatellum" eingeführt, um Wahlbetrug zu verhindern. Erklärtes Ziel ist es, zu verhindern, dass Stimmzettel in den Urnen landen, die außerhalb der Kabine angekreuzt wurden.
 
Diese Neuerung verlangsamte am Sonntag den Wahlablauf in mehreren Wahllokalen. Bürger, die wählen wollten, mussten in mehreren Wahllokalen des Landes Schlange stehen, was für Unmut sorgte. 
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