Aufreger-Doku im TV
Ferien in Afghanistan: Flüchtlinge auf verbotenem Heimaturlaub
15.08.2024Flüchtlinge machen verbotenerweise Heimaturlaub in Afghanistan - ganz ohne Konsequenzen. Das zeigt eine neue TV-Dokumentation von RTL, die dieser Tage für Wirbel unter den Zusehern sorgt.
Eine neue TV-Dokumentation aus dem Hause "RTL" hat es in sich - und das schon vor der Erstausstrahlung. Laut eines Artikels des Nachrichtenmagazins "Focus" werden darin Flüchtlinge aus Deutschland gezeigt, die ihren Urlaub in der alten Heimat Afghanistan verbringen - illegal. Konsequenzen, oder gar um ihr Leben, fürchten sie offenbar nicht.
Flüchtlinge bzw. Asylanten suchen Schutz im Ausland, um einer strafrechtlichen Verfolgung in ihrem Heimatland zu entgehen. Lediglich in Ausnahmefällen soll es ihnen gestattet sein, zurück "nach Hause" reisen zu dürfen. Umso mehr sorgt die neue Dokumentation für Aufregung, da bei der Planung und Organisation der Reisen auch deutsche Reisebüros mitwirken sollen.
Afghanistan gilt neben Pakistan gemeinhin als Gewalt-Hotspot, wo Andersdenkende und vor allem Frauen in Unterdrückung leben. Die Gefahr soll dort inzwischen so groß sein, dass es nicht einmal möglich ist, verurteilte afghanische Straftäter dorthin abzuschieben.
TV-Doku zeigt völlig anderes Bild
Die Annahme, dass Geflüchtete in Afghanistan um ihr Leben zittern müssten, sollten sie dorthin zurückkehren, bewahrheitet sich - zumindest - der RTL-Doku nach nicht. Im Gegenteil: Zu sehen sind darin Personen, die ihre Freunde und Verwandten völlig entspannt besuchen. Darunter befinden sich sogar "Ortskräfte", die dem allgemeinen Vernehmen nach noch stärker gefährdet sein sollen als andere Flüchtlinge. Diese haben sich einst gewaltsam gegen die Taliban-Regierung gestellt.
Auch in Sachen Visum staunt so mancher Zuseher über die Leichtigkeit der Ausstellung. Per "Double-entry Visa", ein einseitiges Blatt Papier, das im Anschluss an den Aufenthalt ganz einfach aus dem Reisepass gelöst werden kann, ist ausreichend. Wie häufig und in welchem Ausmaß derartige Visa vergeben werden, ist jedoch unklar, da hierzu keine offiziellen Zahlen vorliegen.