Störungen

Finnland über "Jamming" und "Spoofing" in der Ostsee besorgt

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Seit April zunehmende Störungen der Satellitennavigation von Schiffen festgestellt

Die finnische Küstenwache hat seit April zunehmende Störungen der Satellitennavigation von Schiffen in der Ostsee festgestellt. Das führe zu Fehlfunktionen im Automatischen Identifikationssystem (AIS) und dazu, dass Schiffe auf See verloren gingen oder vom Kurs abkämen, erklärte die finnische Küstenwache.

Man habe Schiffe warnen müssen, damit sie nicht auf Untiefen aufliefen oder gefährlich in die Nähe von Inseln gerieten. Zudem manipulierten Tanker ihre Standortdaten, um Besuche in Russland zu verschleiern, erläuterte Pekka Niittyla, Kommandant der finnischen Küstenwache. "In den letzten Wochen haben wir beobachtet, dass AIS-Geräte absichtlich ausgeschaltet wurden, sodass ein falscher Standort für das Schiff angezeigt wurde", beschreibt er das sogenannte "Spoofing". "Unserer Einschätzung nach steht dies im Zusammenhang mit dem Umgehen von Sanktionen oder deren Folgen."

Schon seit Monaten werfen Ostsee-Anrainerländer und Behörden Russland vor, gezielt das Globale Navigationssatellitensystem (GNSS) und das Global Positioning System (GPS) in der Region zu stören und mit dem sogenannten "Jamming" gegen internationale Bestimmungen zu verstoßen. Das betrifft auch den Flugverkehr. Russland hat solche Vorwürfe zurückgewiesen. Nach Einschätzung der finnischen Küstenwache stört Russland die Signale, um seine Ölhäfen am östlichen Ende des Finnischen Meerbusens vor ukrainischen Luftangriffen und Drohnen-Attacken zu schützen.

Preislimit für russisches, über See transportiertes Öl 

Westliche Staaten haben ein Preislimit für russisches, über See transportiertes Öl festgelegt, um Moskaus Einnahmen aus dem Ölverkauf nach der Invasion der Ukraine im Februar 2022 zu reduzieren. "Wenn ein Land russisches Öl kauft und nicht möchte, dass erkennbar ist, dass das Öl aus Russland stammt, könnte der Verkäufer oder das Schiff Spoofing betreiben, um es so aussehen zu lassen, als hätte das Schiff Russland nicht besucht", beschrieb Niittyla das Vorgehen.

Die finnischen Behörden überwachen nach eigenen Angaben Russlands wachsende Flotte alternder Tanker, die oft als "Schattenflotte" bezeichnet wird, aus Sorge, ihr schlechter Zustand könnte zu einer Ölpest führen. Die Schifffahrtsrouten in der Ostsee sind relativ eng. Im Winter erhöhe die Dunkelheit und das oft stürmische Wetter die Risiken.

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