Offiziell sind es schon 50 Opfer, laut Helfern dürften es viele mehr sein.
Moskau. 40 Grad. Rekordhitze. Dazu dichter Qualm und beißender Gestank. Moskau glüht. Die 10-Millionen-Stadt ist wehrlos gegen diese Naturgewalt. Selbst Vögel fallen schon tot vom Himmel, weil der dichte Smog (je nach Windrichtung) wie eine dumpfe Glocke über der Metropole hängt. Die Tiere verenden an Kohlenmonoxidvergiftungen. Oder an geplatzten Blutgefäßen.
40 Grad und wieder dichter Smog über der Stadt
Phasenweise
betrug die Sichtweite in Moskau in den vergangenen Tagen kaum mehr als 100
Meter, in den Vororten gar nur 20 Meter: „Es war tagsüber so düster als wäre
es Nacht“, sagt Paul Bruck, österreichischer Unternehmesberater in Moskau
(siehe Interview). Donnerstag hellte der Himmel über Moskau etwas auf. Die
Katastrophe geht aber weiter. Bereits gestern drehte der Wind wieder.
Zusätzlich wird es noch heißer: 40 Grad sind angesagt.
Der beißende Rauch kommt von den tückischen Torffeuern im Osten Moskaus. Inzwischen hängt der Gestank aber nicht nur in der Luft, er wird auch von den Zügen durch die Tunnels der Metro geschoben. Die Grenzwerte für Kohlenoxyde und Feststoffe in der Luft sind um das Sechsfache überschritten. Asthmatiker, Allergiker und Herzkranke sollen am besten die Häuser nicht verlassen, warnte die Umweltbehörde. Moskauer verbarrikadierten sich. Atemschutzmasken sind der Renner.
Mächtige Feuerwalze bedroht Atomzentrum
Inzwischen wüten in
ganz Russland 810 Waldbrände. 126.00 Hektar sind betroffen. 155.00 Mann
stehen im Löscheinsatz. 50 Tote gab es bis Donnerstagabend, 2000 Häuser sind
abgebrannt. 5000 Menschen obdachlos geworden.
Auch vor dem gefährlichen russischen Atomarsenal macht die Feuerwalze nicht Halt: In der Stadt Sarow (früher Arsamas 16) im Gebiet von Nischni Nowgorod bedroht das Flammenmeer das größte russische Atomwaffen-Zentrum. Selbst innerhalb des geschlossenen Gebietes, hieß es in Moskau, brennen bereits 300 Hektar Wald. Vier Löschflugzeuge, mehrere Helikopter und 3000 Mann versuchen das Atomzentrum zu retten.
Mit schwerer Technik werden Brandschneisen in die Wälder um das Atomzentrum zu schlagen. Unter allen Umständen soll das verhindert werden, was nördlich von Moskau passierte.: 13 Militärdepots brannten ab. geschieht das in Sarow, steht die nächsten Welt-Katastrophe bevor.
ÖSTERREICH: Hitzewelle und Smog - wie halten Sie es in
Moskau derzeit aus. |