Im Canal Grande

Flüchtling ertrinkt während Hunderte tatenlos zusehen

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Ein Zeuge soll "Komm schon, schwimm nach Hause" geschrien haben.

Ein 22-jähriger Gambier wollte scheinbar Selbstmord verüben, indem er in den venezianischen Canal Grande sprang. Obwohl Hunderte Touristen und auch Einheimische den Vorfall bemerkten, weigerten sie sich, den jungen Mann zu helfen. Stattdessen wurde der Flüchtling rassistisch beschimpft und gefilmt.

Zwar wurden ihm Rettungsringe zugeworfen, doch der Gambier hielt sich nicht daran fest, was darauf zu deuten scheint, dass er sich umbringen wollte. Doch warum keiner der Augenzeugen so viel Zivilcourage aufbringen konnte, um ihn aus dem Wasser zu retten, ist fragwürdig.

Ermittlungen eingeleitet

Nachdem Aufnahmen des Vorfalls im Internet veröffentlicht wurden, leitete die italienische Polizei Ermittlungen ein. Auf den Videos sind mehrere rassistische Beschimpfungen wie "Komm schon, schwimm nach Hause" oder "Lasst ihn sterben" zu hören.

Ein Taxifahrer sagte zu den italienischen Medien: "Es ist zum Verzweifeln. Ich kenne die Geschichte des Mannes nicht. Sie haben gesagt, er sei Afrikaner. Wer weiß, was er alles durchmachen musste, wie viele Meere und Wüsten er durchqueren musste? Und jetzt kam er in die schönste Stadt der Welt um zu sterben."

Selbstmordversuch

Ein Augenzeuge aus Bangladesch bestätigte, dass der Ertrinkungstod nach einem Selbstmordversuch stattgefunden habe. "Er hat sich vom Pier geworfen. Zuerst dachte ich, dass er ausgerutscht ist, aber dann sah ich die Rettungsreifen und ich sah, dass er sie verweigerte. Da realisierte ich, dass er Schluss machen wollte."

Laut italienischen Medien soll der Gambier legale Aufenthaltspapiere für Italien besessen haben.

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