Eine Rekordzahl an Flüchtlingen verließ im Jahr 2016 Schweden.
Lange Zeit galt Schweden als der Ort, in dem Flüchtlinge leben wollen. Doch dies hat sich nun geändert: Eine Rekordzahl von 4.542 Asylwerbern haben in den ersten acht Monaten im Jahr 2016 ihre Asylanträge zurückgezogen und Schweden verlassen.
Lange Bearbeitungszeit, neue Regeln zur Familienvereinigung und auch Zahlungen an Asylwerber, die das Land freiwillig verlassen, führten zu diesem Rückzug. Darüber hinaus wurden 2016 auch nur halb so viele neue Asylanträge gestellt wie in derselben Zeitspanne im Jahr 2015.
Spannungen
"Die meisten Schweden sind nicht rassistisch", erklärte die Ministerin für Arbeit und Integration, Ylva Johansson. "Aber wenn es eine spezielle Asylunterkunft gibt, wo sie nicht arbeiten können und kein Teil der Gesellschaft sein können, gibt es eine Spannung. Es ist eine gefährliche Situation; wir haben viele Leute im Niemandsland ... die außerhalb der Gesellschaft leben."
Neben neuen Regeln im Asylrecht hat Schweden deshalb auch beschlossen, Flüchtlingen umgerechnet 4.100 Euro zu zahlen, wenn sie in ihr Herkunftsland zurückkehren. Familien bekommen für die Rückkehr 10.000 Euro.